Kein Grund zum Meckern
Unterwegs mit den Alnatura Tierwohl-Verantwortlichen
Ziegen sind neugierige Tiere; aktiv, freiheitsliebend und mitunter ein wenig schreckhaft. Das gilt auch für die etwa 80-köpfige Herde von Klaus Füreder im oberösterreichischen Stroheim. Seine Tiere liefern Milch für den Alnatura Ziegenfrischkäse und -camembert, beide in bester Heumilch-Qualität. Die Alnatura Tierwohl-Verantwortlichen Anne Pfeiffer und Dr. Christina Well haben Ziegen und Hof besucht; das Magazin hat sie begleitet.
Eine Bio-Liefergenossenschaft zum Wohle der Tiere
Was hinter Heumilch steckt
Und wie viel Milch gibt so eine Ziege? Klaus Füreder nennt uns durchschnittlich 700 Liter pro Tier und Jahr. Wir erfahren, dass die Milchleistung von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu gehören neben Rasse und Fütterung auch die Haltungsbedingungen.
Die Sache mit den Bruder-Kitzen
Den meisten ist sicher bewusst: Damit eine Ziege Milch gibt, muss sie Nachwuchs, also Kitze, bekommen. Im Schnitt sind das bei Ziegen pro Geburt ein bis zwei Junge, seltener sind Drillings- oder gar Vierlingsgeburten. Bei Klaus Füreder wird der Nachwuchs zunächst von der Mutter gesäugt, bevor er mit Bio-Milch auf dem Hof weiter aufgezogen wird. Das Muttertier kann nun zweimal täglich gemolken werden. Und zwar für mehrere Jahre. Das unterscheidet Ziegen beispielsweise von Kühen, die jedes Jahr kalben müssen, um Milch zu geben.
Klaus Füreder kann seine Herdengröße also gut bestimmen: Der zur Herde gehörende Ziegenbock zeugt nur so viel Nachwuchs, wie nötig ist, um die Milchziegenherde gesund und leistungsfähig zu halten. Die weiblichen Jungtiere können auf dem Hof bleiben oder werden an andere Bio-Zuchtbetriebe abgegeben.
Doch was passiert mit den männlichen Kitzen? Schließlich ist es verbreitete Praxis, dass die kleinen Ziegenböcke schon nach wenigen Tagen getötet oder zur Mast ins Ausland transportiert werden. Anders bei der Bio-Liefergenossenschaft. Sie hat in den letzten Jahren eine erfolgreiche Vermarktung für Kitzfleisch aufgebaut und strenge Vorgaben: Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt zu hundert Prozent nach Bio-Vorgaben, und zwar auf dem eigenen Hof oder bei Partnerbetrieben.