Bio-Hof Geiger & Michler: von Schafen und Wölfen
Ihr Unternehmen ist eine Bio-Schäferei. Eine ihrer Herausforderungen ist der Wolf.
Immer häufiger werden in Deutschland Wölfe gesichtet, auch in der Rhön.
Es gibt Sätze, die polarisieren. Sätze wie: "Der Wolf kehrt zurück!" Doch wenn Christiane Geiger ihn ausspricht, bleibt sie, anders als Befürworter und Gegner des Wolfes, relativ gelassen. "Wir sind Unternehmer, damit wir mit Herausforderungen sachlich umgehen", sagt die Schäferin aus dem nördlichen Spessart. Ihr Unternehmen ist eine Bio-Schäferei mit 800 Mutterschafen, die sie mit ihrem Mann Dieter Michler führt.
Eine ihrer Herausforderungen ist der Wolf. Immer häufiger werden in Deutschland Wölfe gesichtet, auch in der Rhön. Dorthin ziehen in jedem Frühjahr Christiane Geiger und Dieter Michler mit ihrer Herde. Sie sind Wanderschäfer, eine fast ausgestorbene Berufsgruppe. Sie selbst hatten noch keine Verluste durch Wölfe, doch vorbereitet sind sie.
Ihre drei Herdenschutzhunde übernehmen nachts die Bewachung der Herde. Der Elektrozaun um die Weiden verhindert zwar, dass Schafe ausbrechen, nicht aber dass Wildschweine oder eben auch Wölfe einbrechen. Mit ihrem weißen Fell erkennt man die Pyrenäenberghunde kaum zwischen den Schafen, doch wenn es darauf ankommt, zeigen sie deutliche Präsenz und vertreiben jeden Eindringling.
Und wie sind die Wanderschäfer zur Bio-Haltung gekommen? "Wenn man sich fast das ganze Jahr in der Natur bewegt und erlebt, dass artenreiche Schafweiden auch durch natürliche Kreisläufe erhalten werden können, dann liegt der Schritt zu Bio nahe", sagt die Schäferin.