Alnatura Märkte an besonderen Standorten
Die Standortgeschichte der Heidelberger Alnatura Filiale beginnt im Jahr 1903. Im Auftrag des Bauherrn Alois Veth baute Architekt Franz Sales nach dem Vorbild des Müller’schen Volksbades in München ein Hallenbad. Nach der Insolvenz des Bauherrn übernahm die Stadt Heidelberg 1907 das im Klassizismus und Jugendstil erbaute Gebäude. Für die Heidelberger hatte das Bad zwischen Bergheimer Straße und Poststraße nicht nur Freizeitcharakter: Bis in die 1960er-Jahre fehlten in Altstadtwohnungen gut ausgebaute Bäder und so verlagerten ganze Familien ihr wöchentliches Wannenbad einfach ins Schwimmbad. Seit 1978 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, 1981 musste das Alte Hallenbad aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Zwischenzeitlich wurden die Räumlichkeiten als Theater und Disco genutzt. Bis 2012. Dann konnte der Gebäudekomplex mit 9 000 Quadratmetern dank umfangreicher Umbaumaßnahmen, finanziert durch einen Investor, wiedereröffnet werden.
Im gesamten Gebäude sind Elemente seiner früheren Nutzung erkennbar: Kacheln, Balustraden, das Schwimmbecken, Gänge zu Umkleiden. Der Alnatura Super Natur Markt mit 640 Quadratmetern und 24 Mitarbeitern befindet sich im ehemaligen Keller – die Sichtmauern deuten mit ihren geschwungenen Bögen darauf hin. Dort, wo einst das Wasser aufbereitet wurde, im Kesselhaus, wird heute nicht mehr Wasser ausgetauscht, sondern Bio-Lebensmittel.
Stefan Mayer (heute Bereichsleiter Vertrieb Filialen) kam im Oktober 2012 drei Wochen nach der Eröffnung der Heidelberger Filiale als Gebietsverantwortlicher zu Alnatura. "Für die Heidelberger hat das Schwimmbad schon eine außergewöhnliche Bedeutung. Da ist es schön, wenn ein altes Gebäude durch eine Sanierung vor der Zerstörung bewahrt werden kann und durch eine neue Nutzung weiterhin Leben in ihm ist. Und im Sommer jetzt auch auf dem Platz davor", so Mayer. Er fügt hinzu: "Die Erhaltung historischer Bausubstanz ist aus unserer Sicht darüber hinaus nachhaltig."
Und Filialen in Altbauten gibt es einige. Zum Beispiel in der Münchener Leopoldstraße, im Belgischen Viertel in Köln oder in Bremen-Steintor. Hier hat man die Kiez-spezifische Begeisterung für Graffiti (mehrmals wurde die Filiale hier Zeuge sprühender Freude) berücksichtigt und einen Graffiti-Künstler engagiert. Ein weiterer besonderer Standort ist das alte Kino Tegel in Berlin. "Wir schrecken vor nichts zurück", erklärt Mayer mit einem Schmunzeln die Standortwahl. Die typische Kinoform mit seiner Rundung erkennt man von außen noch, innen ist es ganz Alnatura. Flexibilität ist notwendig, um den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig das anspruchsvolle Filialkonzept zu verbinden. Zum Beispiel auf sehr kleiner Fläche ein sehr vielfältiges Sortiment inklusive Frische anzubieten. Und wenn dies gelingt, entsteht jene interessante Mischung aus Geschichte und Moderne. Eine Lebendigkeit, die durch Veränderung entsteht.
Aufgrund der Vornutzung wurde übrigens noch kein Standort abgelehnt, ausschlaggebend für ein Ja oder Nein sind immer bauliche Gegebenheiten. Die Kriterien sind neben einer Fachmarkt- oder Citylage in Städten ab 40 000 Einwohnern eine ebenerdige Verkaufsfläche von 400 bis 800 Quadratmetern plus 120 bis 150 Quadratmeter Nebenfläche oder Grundstücke ab 2.500 Quadratmetern mit passender Betriebsgenehmigung. Die Verkaufsflächen sind alle ebenerdig, um Barrierefreiheit zu garantieren. Dazu erleichtert es das gesamte Warenhandling. Bei der Standortsuche arbeiten Expansion und Gebietsverantwortliche eng zusammen, um den Kunden den besten Standort zu bieten.
Ist ein Standort gefunden, richtet Alnatura den Super Natur Markt ein – wiedererkennbar und gleichzeitig individuell entsprechend den baulichen Gegebenheiten. Typisch für die Ladengestaltung: die geschwungene Decke aus recyceltem Aluminium, Bodenfliesen in Cotto-Optik, das Farbkonzept in den Alnatura Farben, viel Licht und Bewegungsfreiheit. Und typisch für den Super Natur Markt? Die große Vielfalt an Bio-Produkten – und die findet man in jeder Filiale.