Warenkunde: Trockenfrüchte
Tauchen Sie ein in die Welt der natürlichen Süße und des intensiven Aromas von Trockenobst. Von den verschiedenen Trocknungsverfahren bis hin zu Tipps zur Lagerung und Verwendung: In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Trockenfrüchte und ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche.
Herstellung von Trockenfrüchten
Trockenobst wird hergestellt, indem frischen Früchten das darin enthaltene Wasser entzogen wird. Durch diesen Vorgang wird die Haltbarkeit der Früchte verlängert. Es gibt verschiedene Trocknungsverfahren, die dabei zum Einsatz kommen.
Ein häufig genutztes Verfahren bei konventionellen Trockenfrucht-Herstellern ist die Schwefelung von Früchten, welche vor dem Trocknen durchgeführt wird. Mit Schwefeldioxid behandelt, bleiben Farbe und Form geschwefelter Früchte besser erhalten und das Wachstum von Mikroorganismen wird gehemmt. Dadurch sind Trockenfrüchte länger haltbar und optisch besonders ansprechend. Manche Menschen reagieren jedoch mit einer allergischen Reaktion auf Schwefel oder entwickeln Atembeschwerden. Daher verlangt der Gesetzgeber seit 2014 eine deutliche Kennzeichnung dieses Zusatzstoffes.
Bei Bio-Produkten gibt es nur ungeschwefelte Trockenfrüchte. Diese werden ohne den Einsatz von Schwefeldioxid getrocknet. Da ungeschwefelte Trockenfrüchte keine Zusatzstoffe enthalten, werden sie häufig als naturbelassener empfunden. Der Verzicht auf Schwefel bedeutet, dass die Früchte oft eine dunklere Farbe annehmen. Ebenso sind die Begasung mit dem kritisch diskutierten Schädlingsbekämpfungsmittel Methylbromid und die Verwendung des Konservierungsstoffs Sorbinsäure für Bio-Produkte nicht gestattet. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Varianten ist der Zuckerzusatz. Während ungeschwefelte Früchte häufig nicht zusätzlich gesüßt sind, werden geschwefelte Varianten gelegentlich gezuckert.
Was ist das Besondere an Trockenfrüchten in Bio-Qualität?
Die schonende Trocknung und Verarbeitung von Trockenfrüchten in Bio-Qualität sorgt dafür, dass ihre natürlichen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Durch den Kauf von Trockenfrüchten in Bio-Qualität unterstützen Verbraucher den ökologischen Landbau. Dieser fördert die Bodengesundheit, den Tierschutz und die Artenvielfalt, was langfristig positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensmittelqualität hat.
Verwendung von Trockenfrüchten
Trockenfrüchte bieten in der Küche eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Sie sind nahrhaft, praktisch, und vielseitig verwendbar:
- Snack: Trockenobst wie Maulbeeren, Weinbeeren und Bananenchips sind beliebte, aromatische Snacks für unterwegs oder zwischendurch.
- Backen: Trockenfrüchte werden oft in Kuchen, Plätzchen und Brot integriert, um natürlichen Süße und Geschmack hinzuzufügen. Besonders Datteln und Rosinen sind hier klassische Zutaten.
- Kochen: Für die Zubereitung von herzhaften Gerichten, wie orientalischen Reisgerichten oder Tagines eignen sich Trockenfrüchte hervorragend und sorgen für eine besondere Geschmacksnote.
- Müsli und Joghurt: Eine Handvoll Trockenobst peppt jedes Müsli und jeden Joghurt auf und sorgt für eine zusätzliche Portion Frucht am Tag.
- Salate: Um eine süße und exotische Note hinzuzufügen, können getrocknete Früchte auch in Salaten verwendet werden.
- Energie-Riegel: In selbstgemachten Energie-Riegeln sind Trockenfrüchte eine essenzielle Zutat, die besonders bei Sportlern beliebt sind.
Weitere Informationen und besondere Tipps zur Verwendung von Datteln finden Sie in unserem Artikel Warenkunde Datteln.
Welche Trockenfrüchte gibt es?
- Ananas bringt exotisches Aroma in vielerlei Speisen und verfeinert mit ihrer konzentrierten Süße Müslis, Obstsalate und Nachspeisen.
- Aprikosen schenken herzhaften Gerichten eine fruchtige Note. Eingeweicht und püriert eignen sie sich für feine Cremes, Nachspeisen und zur Zubereitung von Marmelade.
- Bananen sind klassische Tropenfrüchte, gehören aber mittlerweile auch hierzulande – gleich nach dem Apfel – zu den beliebtesten Obstsorten. Für den Frischverzehr werden die krummen Früchte im grünen, vorreifen Stadium geerntet – so sind sie gut transportfähig. Für die Verwendung als Trockenfrucht hingegen reifen sie an der Staude aus – entsprechend aromatisch sind die braunen Stücke. Bananenchips sind in Öl frittierte und dezent gezuckerte Bananenscheiben.
- Cranberrys zeichnen sich durch ihren fruchtig-herben Geschmack aus. Sie sind enge Verwandte der Preiselbeeren, ihre Heimat aber liegt in Nordamerika. Als frische Frucht sind die kleinen tiefroten Beeren ausgesprochen sauer; der Grund, warum getrocknete Cranberrys erst gesüßt – in Bio-Produkten meist mit Apfelsaftkonzentrat – zum Genuss werden.
- Datteln sind Palmenfrüchte, die nicht nur süße, sondern auch herzhafte Salate, beispielweise Avocadosalat, verfeinern können. Genießer-Tipp: Entsteinte Datteln mit Nüssen oder Käse füllen, mit Speck ummanteln und in einer Pfanne ohne Fett kross anbraten.
- Feigen gehören vermutlich zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Da die hübschen Früchte sehr empfindlich sind, kommen sie nur selten frisch in den Handel, der Großteil wird durch Trocknen haltbar gemacht. Mit ihrem honigsüßen Geschmack sind Feigen nicht nur pur ein besonderer Genuss, sondern bereichern ebenso herzhafte Speisen, Kuchen und Desserts.
- Gojibeeren sind die Früchte des asiatischen Bocksdornstrauches: klein, süßsauer und mit leuchtend roter Farbe. Sie schmecken pur genauso gut wie im Müsli oder Gebäck und können pikanten Gerichten eine aromatisch-beerige Note geben.
- Mango ist getrocknet nicht nur als Knabberei beliebt, sondern auch als aromatische Zutat für Müslis, Obstsalate und exotische Gerichte. Oder aber: Mangostücke klein schneiden und in Naturjoghurt einlegen; das Ergebnis nach wenigen Stunden ist ein fruchtig-frischer Joghurt, ganz ohne Zuckerzusätze.
- Pflaumen sind eingeweicht eine Köstlichkeit zu Fleischgerichten, schmecken aber auch gekocht als Kompott, in Eiscreme oder süßen Nachspeisen.
- Rosinen – die Nummer eins unter den Trockenfrüchten – sind getrocknete Beeren der Weinrebe, von der es bekanntlich viele verschiedene Sorten gibt. Entsprechend verschieden in Geschmack, Farbe und Konsistenz können Rosinen sein. Zwei ganz besondere Sorten sind die Korinthen und Sultanien. Korinthen werden aus der Rebsorte Korinthiaki gewonnen. Die relativ kleinen, außerordentlich dunklen Beeren sind kernlos und kräftig-aromatisch im Geschmack. Sultaninen sind die getrockneten Beeren der Sultana-Rebe: dünnschalig, goldgelb, kernlos und außerordentlich süß.
Trockenobst vs. gefriergetrocknete Früchte: Was ist der Unterschied?
Gefriergetrocknete Früchte werden im Gegensatz dazu schockgefroren und anschließend in einer Vakuumkammer sublimiert, wodurch das Wasser vollständig entfernt wird. Dadurch behalten gefriergetrocknete Früchte ihre ursprüngliche Form und sind knusprig und leicht.
Trockenobst ist häufig weicher und auch in gesüßten Varianten erhältlich, während gefriergetrocknete Früchte oft ungesüßt, dafür aber intensiver im Geschmack sind. Beide Formen sind nahrhaft, gefriergetrocknete Früchte sind leichter und konzentrierter. Sowohl Trockenfrüchte als auch gefriergetrocknete Früchte sind ideal als Snack für unterwegs oder zur Verfeinerung von Speisen geeignet.
Trockenobst einweichen
Soll das getrocknete Obst wieder weicher werden oder etwas von seinem verlorenen Wasseranteil aufnehmen, ist es sinnvoll, dieses einzuweichen. Insbesondere bei härteren Sorten wie Datteln oder Weinbeeren ist es vor dem Backen oft nötig, diese einzuweichen. Auch bei bestimmten Desserts oder Salaten werden Trockenfrüchte zunächst in Flüssigkeit getränkt.
So lange sind Trockenfrüchte haltbar
Sowohl Trockenfrüchte als auch gefriergetrocknete Früchte sollten in gut verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, um sie vor Feuchtigkeit und Schädlingsbefall zu schützen. Während der Trocknung wird der Wassergehalt der Früchte stark reduziert, wodurch die Gefahr von Schimmelbildung minimiert wird. Verdorbene Trockenfrüchte erkennt man an einem unangenehmen Geruch, Schimmelbildung oder einem stark veränderten Aussehen, wie dunklen Flecken oder einer klebrigen Oberfläche. Bei diesen Anzeichen sollten die Früchte nicht mehr verzehrt werden.
Kann man Trockenfrüchte einfrieren?
Um ihre Haltbarkeit zu verlängern können Trockenfrüchte wie Datteln problemlos eingefroren werden. Dies ist besonders praktisch, wenn man die Früchte aus einer Packung nicht sofort verbrauchen kann. Beim Einfrieren von Trockenfrüchten sollten Sie darauf achten, dass diese in luftdichten Behältern oder Gefrierbeuteln verpackt werden. Dadurch vermeiden Sie Gefrierbrand und die Qualität der Trockenfrüchte bleibt erhalten. Beim Auftauen sollten Sie langsam vorgehen, um eine gleichmäßige Konsistenz sicherzustellen.