Rote, grüne und violette Sproßen

Warenkunde: Sprossen, Keimlinge und Grünkräuter

Sprossen und Grünkräuter lassen sich einfach und platzsparend auf der Fensterbank ziehen. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Keimgerät, Keimsaaten, Licht, Luft und Wasser. Erfahren Sie hier, wie es geht.

Wie zieht man Sprossen, Keimsaaten und Grünkräuter?

Keime, Sprossen und Grünkräuter lassen sich einfach und platzsparend auf der Fensterbank ziehen.
Sie benötigen dazu ein

  • Keimgerät,
  • Keimsaaten sowie
  • Licht, Luft und Wasser.

Keimsaaten

sind Saaten essbarer Pflanzen, die zum Keimen gebracht werden. Solange eine Pflanze noch keine Blätter ausgebildet hat und sich nicht selbst ernähren kann, nennt man sie Keimling oder spricht von Sprossen.

So ziehen Sie Sprossen einfach selbst:
  • 2 bis 4 Esslöffel Samen in einem Küchensieb unter fließendem Wasser abspülen
  • Samen in das Keimglas geben und mit Wasser bedecken
  • 10 Stunden (siehe Packungsanleitung) einweichen lassen, dann das Wasser abgießen
  • nicht gequollene Samen und leere Samenschalen aussortieren (sie stören später beim Essen, und  können die Hygiene im Keimglas beeinträchtigen, wenn sie zu faulen beginnen)
  • anschließend den Siebeinsatz wieder auf das Glass schrauben und das Glas schräg auf die Halterung stellen
  • täglich sollten die gequollenen und keimenden Samen 2 bis 3 Mal mit frischem Wasser gespült werden und durch das Sieb wieder abtropfen
  • ein heller Platz am Fenster, am besten ohne direkte Sonneneinstrahlung und eine Temperatur von 18 bis 22 °C sind ideal zum Keimen
  • nach 2 bis 5 Tagen können Sie die Sprossen ernten
Die geernteten Sprossen können in einem geschlossenen Gefäß 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Grünkräuterzucht

Aus manchen Samen (Sonnenblumen, Rettich, Radieschen) können Sie sowohl Sprossen als auch Grünkräuter ziehen. Andere Samen (Leinsamen, Kresse, Senf) sind dagegen nur für die Grünkräuteranzucht geeignet. Nach dem Aufquellen sollen die Samen nicht zu dicht in den Siebeinsatz des Keimglases gegeben werden. Diesen Siebeinsatz stellt man in einen tiefen Teller mit Wasser, das die Keimlinge nur leicht berührt und nach der Wurzelbildung nur noch das Wurzelwerk bedeckt. Das Wasser täglich erneuern. Bis zur Grünkrauternte dauert es 5-10 Tage.

Vermeiden Sie Schimmelpilze bei der Sprossenzucht

Der Schimmel riecht modrig. Den feinen, weißen Flaum der Faserwürzelchen kann man leicht mit Schimmel verwechseln. Also: genau Hinschauen und auch mit der Nase prüfen! Um Schimmelpilze zu verhindern, ist sauberes Arbeiten für den Keimerfolg unerlässlich

Zu Schimmelbefall kann es

  • bei zu hohen Temperaturen,
  • zu feuchtes Keimklima,
  • schlechte Belüftung,
  • fehlendem Spülen oder auch
  • ungenügender Samenqualität

Da schimmelnde Samen einen modrigen Geruch aufweisen, kann man leicht mit der Nase prüfen, ob es die ersten feinen Wurzeln sind, oder ob Schimmel aufgetreten ist.

Wichtig ist sauberes Arbeiten - Hygiene ist das A und O
Die Samen dürfen nicht zu dicht liegen. Sie müssen genug, aber nicht zu reichlich gewässert werden, und die Temperatur darf nicht zu hoch und nicht zu niedrig sein. Das Keimgerät zwischen den Keimgängen sorgsam mit heißem Wasser oder in der Spülmaschine reinigen. Auch Ausspülen mit Essig hat sich bewährt.

kurz gefasst

  • Das Keimgefäß muss regelmäßig gereinigt und mit heißem Wasser und Essig ausgespült werden.
  • Keimlinge und Sprossen sollten immer im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
  • Immungeschwächte Menschen oder auch Schwangere sollten Keimlinge und Sprossen nicht roh, sondern ausschließlich erhitzt verzehren.

Wissenswertes über Sprossen

Wenn die Natur Winterschlaf hält und frisches Grün höchstens in Form von Chicorée auf den Tisch kommt, können Sie mit Sprossen und Grünkräutern den Frühling in die Küche holen.

Schon im alten China wies vor 5.000 Jahren der Gott-Kaiser Shen-Nung sein Volk an, Sojabohnen-Sprossen herzustellen. Und auch die Inkas und Azteken lehrten ihre Bevölkerung schon früh die Sprossenzucht. Die robusten Hunzas im Himalaja wussten Sprossen auch in den in eisigen Wintermonaten in 4.000 bis 6.000 Metern Höhe zu ziehen.

Keime, Sprossen und Grünkräuter lassen sich einfach und platzsparend auf der Fensterbank ziehen. Alles, was sie dazu brauchen, ist ein Keimgerät, Keimsaaten, Licht, Luft und Wasser. Problemlos keimende Samensorten sind zum Beispiel Mungobohnen, Linsen, Kresse oder Radieschen. Ganz leicht keimen die Saaten im Keimglas mit integriertem Sieb und einer Halterung, die das optimale Schrägstellen des Glases erlaubt.

Samen selber ziehen

Einige Samen wie Sonnenblume, Leinsamen, Rettich oder Radieschen eignen sich sowohl für die Sprossen- als auch für die Grünkrautzucht. Kresse- und Senfsamen lassen sich nur als Grünkräuter ziehen. Alle diese Samensorten ziehen sie am einfachsten im Siebeinsatz (grüner Deckel) des Keimglases.

  • Kresse und Leinsamen brauchen keine Einweichzeit der Samen und können direkt in den Siebeinsatz gegeben werden.
  • Die anderen Samensorten weichen Sie bitte ein. Nach dem Aufquellen die Samen nicht zu dicht in den Siebeinsatz geben.
  • Den Siebeinsatz in eine mit Wasser gefüllte Schale oder einen Teller stellen. Dabei darf das Wasser die Keimlinge nur leicht berühren.
  • Nach der Wurzelbildung sollte das Wasser nur noch das Wurzelwerk bedecken.
  • Wasser täglich erneuern.

Weitere Tipps

  • Zuviel Wasser ist ebenso schädlich wie zu wenig.
  • Vermeiden Sie vor dem Einweichen eine Berührung der Samen mit den Händen (Verkeimung).
  • Die Samen keimen nicht,
    • wenn sie zu dicht liegen,
    • die Samen nicht sorgfältig genug oder zu viel gewässert wurden,
    • die Umgebungstemperatur zu niedrig oder zu hoch ist.