Warenkunde: Schokolade
Die Kulturgeschichte der Schokolade
Am Anfang war die Welt der Schokolade dunkel und bitter. Aus den zerstoßenen Bohnen und Wasser bereiteten die Maya das erste Schokoladengetränk der Welt, gewürzt mit Chili, Nelken und Piment. Der Geschmack muss überwiegend herb gewesen sein, denn "Xocoatl" bedeutet so viel wie "bitteres Wasser".
Der aztekische Herrscher Montezuma soll bis zu 50 Kannen Xocoatl am Tag getrunken haben. Als der Trank Kolumbus angeboten wurde, empfand er ihn hingegen als "abscheulich". Nonnen waren es, die dem Kakao den Weg über den Ozean bahnten: Sie vermischten ihn mit Zucker und süßen Gewürzen – und machten ihn so attraktiv für europäische Zungen.
Richtig populär wurde Schokolade mit ihrer Tafelgestalt. Diese praktische, feste Form produzierte die Firma Fry&Sons in Bristol erstmals 1847.
Mit ihrem zunehmenden Konsum machte sich der kostbarste Bestandteil der Schokolade immer rarer: Die Tafeln wurden durch Kakaobutter, Milchpulver und Zucker cremiger und süßer, die Aromen des Kakaos traten zunehmend in den Hintergrund.