Frische Rote Bete ganz und aufgeschnitten

Warenkunde: Rote Bete

Wenn Sie etwas über die Geschichte der Roten Bete erfahren wollen, Rezept-Anregungen wünschen, sich für die rote Knolle im Haus-Garten interessieren und vor allem mehr über den Bio-Anbau von Rote Bete wissen möchten, sind Sie hier richtig.

Wissenswertes zu Rote Bete

Zugeben: Ihr Geschmack ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Doch lässt man einmal die Kindheitserinnerung an sauer eingelegte Rote-Bete-Konserven hinter sich und geht ganz offen an die rote Knolle heran, so könnte sich ein neues Geschmackserlebnis auftun. Zumindest hat Rote Bete diese Chance verdient. Aus kulturhistorischer Sicht kann man über sie nicht berichten, ohne den Mangold zu erwähnen. Man ordnet die beiden in die Pflanzenfamilie der Gänsefußgewächse ein. Dabei hört die Rote Bete auf den lateinischen Namen Beta vulgaris L. ssp. vulgaris var. vulgaris, der Mangold auf Beta vulgaris ssp. vulgaris convar cicla – die enge Verwandtschaft liegt auf der Hand.

Der Ursprung der Roten Bete
Die ursprüngliche Wildform beider Pflanzen vermutet man im Mittelmeerraum. Die Römer brachten Mangold und Rote Bete in unsere Gefilde – dies lässt sich durch archäologische Ausgrabungen in römischen Kastellen nachweisen. Namentlich erwähnt wird Beta erst im Mittelalter, wo sie vermutlich auch in Klostergärten systematisch angebaut wurde. Zu dieser Zeit war die Rote Bete in Form und Farbe noch sehr abwechslungsreich: plattrund, kugelig, zylinderförmig oder lang gestreckt; in Weiß, Gelb und Hellrot. Erst im 19. Jahrhundert züchtete man auf die heute so charakteristische rote Farbe.

Rote Bete und ihre intensive Farbe
Diese ist auf den hohen Gehalt an Betanin zurückzuführen, ein sekundärer Pflanzenstoff aus der viel beachteten Gruppe der Polyphenole. Dieser Farbstoff macht die Rote Bete zu einem altbewährten Färbemittel – sowohl für Wolle und Stoff als auch für Lebensmittel. Und noch heute wird sie, beziehungsweise ihr Extrakt, als natürliche Lebensmittelfarbe verwendet, so zum Beispiel in Bio- Gummibärchen.

Jeder, der schon einmal mit Roter Bete gearbeitet hat, weiß, wie intensiv die Farbe ist – ein achtsamer Umgang empfiehlt sich. Kleiner Tipp: Zitronensaft leistet gute Dienste beim Entfernen von Rote-Bete-Flecken. Im Kochwasser löst sich das Betanin sehr gut. Der Nachteil: Das Gemüse verliert schnell seine attraktive Farbe und sieht auf dem Teller fad aus. Um dieses sogenannte „Ausbluten“ zu vermeiden, sollte man Rote Bete erst kochen, dann schälen und in Stücke schneiden. Dabei am besten Küchenhandschuhe überziehen.

Rote Bete - ein Genießer-Gemüse

Und schon sind wir in der Küche angelangt – Rote-Bete-Muffel aufgepasst: Es gibt eine Vielzahl regionaler Rote-Bete-Rezepte, die man unbedingt probiert haben sollte. Der osteuropäische Borschtsch ist ein solches: ein Eintopf aus Fleisch, Weißkraut, Kartoffeln und eben Roter Bete. Und auch das in nordischen Gegenden beheimatete traditionelle Seemannsgericht Labskaus ist ein Genuss: Im Grundrezept werden Corned Beef, Kartoffeln, Gewürzgurken und Rote Bete zu einer homogenen Masse verarbeitet und mit Rollmops und Spiegelei serviert.

Ob roh, gekocht oder gebraten, als Beilage, püriert oder stückig im Eintopf – der süßliche und leicht erdige Geschmack der Roten Bete passt zu vielem. Kräftige Gewürze verträgt sie genauso gut wie die Kombination mit Schärfe. So runden beispielsweise Meerrettich oder Chili den Geschmack der Roten Bete auf sehr kulinarische Weise ab.

Rote Bete im eigenen Garten

Wer einen Garten sein Eigen nennen darf, der sollte der Roten Bete im nächsten Frühjahr unbedingt einen Platz einräumen. Bevorzugt an einem sonnigen Ort. Ansonsten ist die Rote Bete recht anspruchslos. Ab Mitte April gesät, verdickt sich über den Sommer ein Teil ihrer Sprossachse zu der typischen Rübenform. Dabei wächst sie ähnlich wie ein Baumstamm in die Breite, und feine Ringe entstehen. Die Ernte beginnt im Frühherbst und kann bis zu den ersten Frostnächten ausgedehnt werden. In einem erdigen Keller oder in einer Kiste mit feuchtem Sand sind die Rüben bis in die Monate März / April gut lagerfähig – ein traditionelles Wintergemüse eben. Im Kühlschrank, am besten in feuchtem Papier eingeschlagen, bleiben Rote-Bete-Knollen etwa vier Wochen frisch. Das Kraut der Roten Bete kann man im Übrigen wie Spinat oder Mangold zu einem würzigen Blattgemüse verarbeiten.

 

Rote Bete im Bio-Anbau

Beim Anbau von Bio-Rote-Bete gelten die Grundsätze der ökologischen Landwirtschaft wie beispielsweise ein Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Gedüngt wird durch Fruchtfolgen, Kompost oder in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft mithilfe von Präparaten. Diese natürliche Düngung vermeidet, dass zu viel Stickstoff in Form von Nitrat im Gemüse angereichert wird – dazu neigt die Rote Bete naturgegeben.