verschiedene Getreidekörner: Hafer, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Polenta

Warenkunde: Pseudogetreide – Amaranth, Buchweizen & Quinoa

Pseudogetreide sind Körner, die wie echtes Getreide verwendet werden. Botanisch gehören sie anderen Pflanzenfamilien an. Amaranth, Quinoa und Buchweizen nennt man daher auch exotische Getreide.

Während Weizen, Roggen, Hafer & Co. aus botanischer Sicht echte Getreidesorten sind, werden die Körner von Amaranth, Buchweizen oder Quinoa als Pseudo- beziehungsweise exotische Getreide bezeichnet. Schließlich gehören sie ganz anderen Pflanzenfamilien an. Doch ihre Verwendung in der Küche ähnelt dem des Getreides.

Amaranth

Amaranth ist eine alte Kulturpflanze der Inka und Azteken in Südamerika. Er galt bei ihnen als heilige, das Leben verlängernde Pflanze. Auch heute noch wird Amaranth in Mexiko und Südamerika angebaut.

Botanisch gesehen gehört Amaranth zu der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Die gelblichen Samenkörner des Amaranth haben einen nussigen Geschmack. Amaranth enthält kein Gluten und ist daher auch geeignet für Menschen mit Zöliakie.

  • Gemahlener Amaranth eignet sich gemischt mit Weizen oder Dinkel zum Backen.
  • Die ganzen Körner können auch gekocht als würzige Beilage zu deftigen Gemüse- oder Fleischgerichten verwendet werden. Die ganzen Amaranthsamen werden für circa 30 Minuten gekocht (3 Teile Wasser auf 1 Teil Amaranth, 10 Minuten nachquellen lassen).
  • Gepuffter Amaranth ist in vielen schmackhaften Müslis und Riegeln enthalten.

Buchweizen

Buchweizen gehört botanisch zu den Knöterichgewächsen und wird als "Pseudogetreide" bezeichnet, da man ihn in der Küche wie seinen Namensvetter Weizen verwendet. Buchweizen wird heute überwiegend in Nordamerika und Asien angebaut, wo er ursprünglich herkommt. Seine Anforderungen: warmes, trockenes Klima, denn Buchweizen ist sehr kälteempfindlich. Da er im Gegensatz zu Dinkel, Emmer und Kamut kein Gluten, also keinen Kleber enthält, kann man aus ihm allein kein Brot oder Backwerk zaubern. Mit bis zu 20 Prozent des Pseudogetreides in Kombination mit einem kleberreichen Getreide gelingt ein Brot mit der typischen nussigen Buchweizen-Note. Traditionell wird Buchweizen zu Grützen oder Pfannkuchen (Blinis) verarbeitet, aber auch in Rezepten für Suppen, Bratlinge oder im Müsli findet man ihn als Zutat.

Quinoa

Quinoa (sprich: Kinwa) gilt als altes Korn der Inka und wird deshalb manchmal als Inkakorn oder Perureis bezeichnet. Wie beim Amaranth wurde der Anbau von den Spaniern bei Androhung der Todesstrafe verboten. Quinoa ist kein echtes Getreide, sondern gehört zu den Gänsefußgewächsen. Er gedeiht auch auf nährstoffarmen Böden und ist gegen Trockenheit und Hitze unempfindlich. Er kann in Höhen angebaut werden, in denen andere Pflanzen nicht mehr reif werden.
Quinoakörner müssen gut gewaschen werden. Man kann sie wie Reis zubereiten. Da sie stark aufquellen, brauchen sie mehr Wasser als dieser. Sie bekommen durch das Kochen eine gelbliche Farbe, werden etwas glasig und ergeben eine fein schmeckende knackige Beilage. Auch als schmackhafte Zutat für Suppen und pikantes Gebäck ist Quinoa geeignet.Gekeimt ist er eine Bereicherung für jeden Salat.

Ist Quinoa auch für Kleinkinder geeignet?

Nein. Das Pseudogetreide enthält, wie viele Pflanzen, Saponine (Bitterstoffe). Diese werden durch gründliches Waschen vor dem Verkauf zwar entfernt, manchmal bleiben jedoch geringe Reste davon zurück. Diese können bei Kindern unter zwei Jahren Unverträglichkeiten hervorrufen. Für ältere Kinder und Erwachsene gibt es keine Einschränkung beim Verzehr von Quinoa.