Warenkunde: Pflanzliche Öle
Wie werden Bio-Öle hergestellt?
Für Bio-Öle kommen selbstverständlich nur Ölsaaten und Oliven aus biologischem Anbau infrage. Gewonnen werden Bio-Öle ausschließlich durch Pressung oder Zentrifugaltechnik, eine chemische Extraktion wie bei konventionellen Ölen ist verboten.
Eine Raffination des Öls dient der Entfernung unerwünschter Aromastoffe, Farbstoffe oder Begleitstoffe. Man erhält ein besonders mild schmeckendes und helles Öl. Zum Raffinationsprozess zählt man insgesamt die Entschleimung, Entsäuerung, Bleichung und Desodorierung. Konventionell arbeitet man mit chemisches Lösungen, zum Beispiel starken Säuren und Laugen – das ist für Bio-Produkte verboten.
Bio-Öle werden mithilfe physikaliser Verfahren raffiniert. Zum Entschleimen wird beispielsweise organische Zitronensäure verwendet, eine Bleichung ist durch Zugabe von Aktivkohle und anschließender Filtration möglich. Entsäuerung und Desodorierung finden in einem Schritt mit 200°C heißem Wasserdampf statt. Auch Bio-Öle können also als raffiniert deklariert sein, die Vorgehensweise ist jedoch eine andere und möglichst schonend.
Kalt gepresste Öle
Native Öle
Natives Olivenöl extra
Welches Öl zum Kochen und Braten verwenden?
Wie sollten Sie Öle lagern?
Mehr Tipps zur Lagerung der einzelnen Ölsorten finden Sie weiter unten in den Beschreibungen der Öle.
Welche Pflanzenöle gibt es?
Schon vor mehr als 6.000 Jahren wurde im heutigen Israel und Syrien Olivenöl hergestellt und mit Gold aufgewogen. Heute gibt es eine große Auswahl verschiedenster Pflanzenöle.
Sesamöl – für asiatische Gerichte
Olivenöl – unverzichtbar in der Mittelmeerküche
Unter den Olivenbäumen, die einige hundert Jahre alt werden können, gibt es über 150 verschiedene Sorten. Hauptsächlich sie sorgen für Geschmacksvielfalt beim Olivenöl, aber auch zum Beispiel der Erntezeitpunkt der Olivenfrüchte spielt eine Rolle. Olivenbäume wachsen im Mittelmeerraum und ihr Öl wird dort vielfach als einziges Fett verwendet. Im Handel gibt es das Öl in verschiedenen Güteklassen – Maßstab hierfür ist sein Anteil an freien Fettsäuren, die seinen Geschmack mindern. „Natives Olivenöl extra“ ist die beste Qualität.
Im Olivenöl lassen sich viele Aromen entdecken, die etwa an Kräuter, Beeren und Mandeln erinnern. Zum Braten und Kochen ist es sehr gut geeignet. Besonders hochwertige Olivenöle sollten aber nicht erhitzt werden. Sie schmecken zum Beispiel zum Gemüse-Carpaccio, zu griechischem Bauernsalat, zur Pasta oder zum Risotto.
Kürbiskernöl – Import aus der Steiermark
Kürbiskernöl sollte nicht zum Braten oder Kochen verwendet werden, denn es besteht zu etwa 50 Prozent aus empfindlichen mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Am besten zum Abrunden von Speisen erst kurz vor dem Servieren zugeben. Das Öl nach Anbruch möglichst im Kühlschrank aufbewahren und schnell verbrauchen.
Arganöl – das Gold Marokkos
Walnussöl – geliebt in Frankreich
Es wird aus den zerriebenen Kernen durch Pressen gewonnen. Werden die Walnüsse vor dem Pressen geröstet, verstärkt sich die nussige Note noch – perfekt für Feld- und Kartoffelsalat, Süßspeisen oder zum Abschmecken von Gemüsegerichten und Fisch.
Um einen Liter Öl zu gewinnen, sind zirka zwei bis drei Kilogramm Nüsse nötig. Walnussöl ist eine echte Delikatesse und harmoniert gut mit Blattsalaten und Wurzelgemüse, rundet Nusskuchen ab oder verfeinert Desserts. Es ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sollte daher werden.
Nach Anbruch sollte das Öl im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von sechs Monaten verbraucht werden.
Leinöl – Heimisches mit charakteristischem Geschmack
Es hat ein kräftig, nussiges, leicht bitteres Aroma. Wer das nicht mag, sollte Leinöl mit fruchtigen Zutaten kombinieren. Es wird auch gerne zu Pellkartoffeln und Quark gereicht, schmeckt ebenso gut zu Bohnen- und Linsensalat oder Karottensalat mit gehackten Nüssen. Aufgrund seiner schnellen Verderblichkeit sollte es im Kühlschrank aufbewahrt und bald verbraucht werden.
Übrigens: Leinöl und Leindotteröl sind nicht das Gleiche. Letzteres stammt von einer beinahe in Vergessenheit geratenen Nutzpflanze (Camelina sativa), die optisch der Leinpflanze (Linum usitatissimum L.) ähnlich sieht – daher wohl die Namenspatenschaft. Auch Leindotteröl enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren, im Geschmack ist es milder. Für beide gilt: An warme Speisen gehören sie immer erst nach dem Kochen.
Hanföl
Kurzer Steckbrief weiterer Ölsorten
- Distelöl – recht milder Geschmack. Gut für Salate, aber nicht zum Erhitzen geeignet. Nicht lange haltbar.
- Erdnussöl – aromatisch. Verträgt auch starke Hitze. Gut haltbar.
- Rapsöl – aufgrund seiner Fettsäurezusammensetzung (enthält Omega-3-Fettsäuren) vor allem zum Dünsten und Verfeinern von warmen Gerichten. Lange haltbar. Mehr zu Rapsöl erfahren Sie in der Warenkunde "Erhitzbare Öle"
- Bratöl – Öl aus speziell gezüchteten Sonnenblumen, das sich für hohe Temperaturen eignet. In der Regel desodoriert und dadurch besonders mild. Mehr zu Bratöl erfahren Sie in der Warenkunde "Erhitzbare Öle"
- Sojaöl – intensiver Eigengeschmack. Eignet sich gut zum Backen. Kurze Haltbarkeit.
- Sonnenblumenöl – mild. Zum Dünsten geeignet, nicht aber zum Braten. Recht gut haltbar.
- Mandelöl – duftendes Öl mit feiner Mandelnote. In der Backstube lassen sich hiermit aromatische Kuchen und Kleingebäcke zaubern.
- Kokosöl – Öl aus Kokosnüssen, hoch erhitzbar und dadurch zum Beispiel ideal zum Frittieren. Mehr zu Kokosöl erfahren Sie in unserer Warenkunde "Erhitzbare Öle"