Warenkunde: Nelke
Nelken spielen nicht nur in der deutschen Winter- und Weihnachtsküche eine große Rolle, sie sind auch Bestandteil von orientalischen Gewürzmischungen. Wir zeigen Ihnen, wie Nelken geerntet, gelagert und in Rezepten verarbeitet werden.
Herkunft und Einsatz von Nelken
Steckt man die Nase in ein Glas voller Nelken, so kommen den meisten wohl unweigerlich dampfendes Rotkraut, Pflaumenmus, Lebkuchenherzen oder heißer Punsch in den Sinn. Das sind die Haupteinsatzgebiete der Gewürznelke in deutschen Küchen. Ganz anders in Asien und Afrika. Dort geben die kleinen Nelken ihr süßes und gleichzeitig scharf-würziges Aroma an viele Gemüse-, Reis- und Fleischgerichte. Schon allein als Bestandteil von Garam Masala und diverser anderer Gewürzmischungen. Doch Nelken geben nicht nur ein charismatisches Aroma und verströmen einen intensiven Duft – sie sind auch hübsch anzusehen. Schließlich sind es die Blütenknospen des Gewürznelkenbaums (Syzygium aromaticum) die hier geerntet werden. Dieser stammt ursprünglich von den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe. Heute wächst der stattliche Baum auch in Sansibar (Tansania) oder Madagaskar. Doch die Indonesier verbrauchen nach wie vor einen Großteil der weltweiten Nelkenernte – allerdings weniger zu Gewürzzwecken. Sie mischen die geschroteten Blütenknospen und Tabak zu ihren legendären Nelkenzigaretten, Kretek genannt. Man sagt, ein feines Nelkenaroma läge über dem ganzen Land. Eine ähnlich duftende Tradition gibt es auch hier in der Weihnachtszeit: mit Nelken bespickte Orangen neben Plätzchendose und Tannenbaum.