Milchalternativen
Was sind Milchalternativen, wie können Sie sie verwenden und welche Sorten gibt es. Dies und viele weitere Tipps rund um pflanzliche Milchalternativen finden Sie hier.
Was sind Milchalternativen?
Milchalternative sind nicht neu. Beispielsweise trank man in Europa bereits im Mittelalter, milchartige Getränke aus Mandeln und wiederum blicken in Asien Drinks aus Reis und Soja auf eine sehr alte Tradition zurück. Damals durften die Getränke auch noch Milch genannt werden, heute reserviert das europäische Lebensmittelrecht diesen Namen für Milch von Säugetieren. Deshalb sind solche Milchalternativen auch ausschließlich mit Bezeichnungen wie "Drink" oder "Getränk" im Handel zu finden.
Lassen sich Milchalternativen auch wie Milch verwenden?
Ja, mit den Drinks kann man backen, kochen, Desserts zubereiten, Fruchtshakes und Kakaogetränke mixen und vieles mehr. Auch passen sie ins morgendliche Müsli oder in den Kaffee.
Wer hier ein cremiges Schaumhäubchen wünscht, sollte zu Soja-, Hafer- oder Mandeldrink greifen – ihr Schaum ist am feinsten. Allerdings hängt die Aufschäumbarkeit der Drinks von der genauen Eiweißzusammensetzung ab und unterliegt so natürlichen Schwankungen. Zum Aufschäumen sind mittlerweile spezielle "Barista"-Mischungen im Angebot.
Welche Milchalternativen gibt es?
Getreidedrinks
Den Anfang machte vermutlich der Reis, später kamen auch Hafer- und Dinkelkörner als Basis für die Herstellung von Getreidegetränken hinzu.
Der grundsätzliche Produktionsprozess ist bei allen ähnlich: Gemahlene Körner werden in Wasser eingeweicht, gekocht, filtriert und mit Enzymen versetzt. Der sich dadurch anschließende Fermentationsprozess baut einen Teil der getreideeigenen Stärke auf ganz natürliche Weise zu Zucker ab. Angenehmer Nebeneffekt: eine dezente Süße.
Für die Vollmundigkeit und milchig-weiße Farbe wird etwas Öl zugegeben, meist rundet eine Prise Meersalz den Geschmack der Drinks zusätzlich ab.
Und wie sieht die Nährstoffbilanz im Vergleich zur Vollmilch aus? Die pflanzlichen Alternativen aus Getreide haben deutlich weniger Eiweiß und Fett, liegen im Kohlenhydratanteil aber höher. Positiv für Menschen, die an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leiden: Reisdrink ist – im Gegensatz zu den Dinkel- und Hafervarianten – frei vom Klebereiweiß Gluten.
Weitere Milchalternativen
Sojadrinks
Die Sojabohne reiht sich botanisch nicht in die Getreidefamilie ein, sondern ist eine Hülsenfrucht. Doch auch hierzulande ist die kleine, eiweißreiche Bohne ein sehr wichtiger Rohstoff. Bio-Soja hingegen steckt vor allem in Tofu, Soja-Schnetzeln oder eben dem Sojadrink.
Und so wird er hergestellt: Bohnen werden in Wasser eingelegt, zerkleinert und fein vermahlen. Das Ergebnis ist eine weißliche, etwas dickflüssige Masse, deren grobe Bestandteile noch abfiltriert werden. Kurzzeitiges Erhitzen sorgt nicht nur für Haltbarkeit, sondern zerstört auch unverdauliche Stoffe. Das Resultat ist ein Drink mit ganz eigener Geschmacksnote. Im Vergleich zur tierischen Milch liegt sein Eiweißgehalt auf ähnlichem Niveau, der Fettgehalt hingegen ist niedriger. Was Sojadrink kaum liefert, ist Kalzium. Daher finden sich im Handel häufig mit dem Mineralstoff angereicherte Varianten, in Bio-Produkten sind es kalziumhaltige Algen.
Nussdrinks
Der Mandeldrink belegt im Beliebtheitsranking der Nussgetränke ungeschlagen Platz eins.Der rein pflanzliche Drink hat im Vergleich zur Vollmilch einen niedrigeren Eiweiß- sowie Fettgehalt und schmeckt obendrein angenehm nussig.
Seine Herstellung ist unkompliziert: Geröstete Mandeln werden vermahlen, mit Wasser versetzt, gekocht, filtriert und abgefüllt. Und weil der Mandeldrink so beliebt ist, gibt es neuerdings auch weitere nussige Alternativen: Haselnuss- und Macadamiadrink.