Warenkunde: Küchenkräuter
Was sind Küchenkräuter?
Der Begriff ist weit gefasst und zumindest aus botanischer Sicht nicht definiert, lebensmittelrechtlich gehören die Küchenkräuter zu den Gewürzen. Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet man die Bezeichnung für Pflanzen, deren Blätter und Blüten vor allem im frischen Zustand verwendet werden, um Speisen ein besonderes Aroma zu geben. Das Wort »Gewürz« steht umgangssprachlich für getrocknete Pflanzenteile – doch zugegeben, die Grenzen der Begrifflichkeit sind fließend. Alle Küchenkräuter vereint der Gehalt an ätherischen Ölen, welche für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich sind.
Ein Kräuterbeet im Garten
Kräuterbeete können im Garten eine echte Attraktion sein. Blau blühender Lavendel umgibt das kräftige Grün des Thymians, Schnittlauchblüten setzen lilafarbene Akzente und bilden einen schönen Kontrast zu den silbrigen Blättern des Salbeis – und am Rand stehen Ringel- und Kornblumen. Bienen, Schmetterlinge und viele weitere Nützlinge werden sich über ein solches Beet freuen und sich rege darin tummeln. Doch damit der Leser, der nicht über einen großen und prächtig blühenden Hausgarten verfügt, die Lektüre dieses Artikels nicht vorzeitig beendet – auch auf Balkon, Terrasse oder dem Fensterbrett gedeihen Kräuter hervorragend. Das Ganze hat sogar einen großen Vorteil: Die während des Kochens benötigten frischen Kräuter sind immer in Reichweite.
Kräuterpflanzen selber ziehen
Man kann entscheiden, ob man sich Jungpflanzen im Topf kauft oder sich seine Kräuter aus Saatgut selbst zieht. Ersteres empfiehlt sich vor allem für langsam wachsende Pflanzen wie Rosmarin, Estragon, Thymian oder Lavendel. Basilikum, Kresse, Schnittlauch oder Dill hingegen lassen sich recht einfach selbst ziehen. Letzteres ist nicht allzu schwierig, wenn man die Informationen der Saatguttüten beachtet.
Nachhaltige Eigenzucht von Kräutern
Hier ein paar Tipps, wie man die Eigenanzucht besonders nachhaltig gestaltet:
- Verwenden Sie Bio-Saatgut. So können Sie sicher sein, dass weder chemisch-synthetische Pestizide noch Gentechnik für die Erzeugung verwendet wurden.
- Nutzen Sie torffreie Anzucht- oder Blumenerde. Der Abbau von Torf zerstört Moore und damit wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
- Die meisten Pflänzchen mögen eine Vor-Anzucht in kleinen Gefäßen. Dafür bedarf es keiner Extra-Plastiktöpfe. Verwenden Sie Eier-Pappkartons, spülen Sie kleine Joghurtbecher aus. Oder vielleicht lohnt sich die Anschaffung einer sogenannten Papiertopfpresse – so findet auch eine alte Zeitung Wiederverwendung. Sobald es die Temperaturen erlauben, dürfen die Pflänzchen selbstverständlich auf die Außenbank des Fensters wechseln.
Kräuter - das ganze Jahr über
Frisch geerntet sind Kräuter am aromatischsten. Als Vorsorge für kräuterarme Jahreszeiten gibt es Möglichkeiten der Haltbarmachung:
- Tiefgefrieren: Die aromaschonendste Variante und besonders geeignet für Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Petersilie oder Dill. Es empfiehlt sich, die Kräuter klein zu schneiden und mit etwas Wasser zu beträufeln, um sie dann portionsweise in kleinen Bechern oder Eiswürfelbehältern einzufrieren.
- Trocknen: Besonders dekorativ und gut geeignet für Kräuter wie Brennnessel, Minze, Rosmarin oder Thymian – die Kräuter abschneiden und an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufhängen oder auf einem Gitter ausbreiten. Die raschel-trockenen Kräuter in einem Glas aufbewahren.
- Einlegen: Ein gern gesehenes Mitbringsel – klein geschnitten und in Essig oder Öl eingelegt, so lassen sich viele Kräuter für einige Wochen konservieren. Gut geeignet dafür sind Estragon, Salbei oder Oregano.