Warenkunde: Grüntee
Herkunft und Anbau von Grünem Tee
In Japan, China oder Russland ist das Zubereiten und Trinken von Tee mit vielen Ritualen und Brauchtümern verbunden. Der Genuss – meist in Gesellschaft – hat etwas Spirituelles, fast Meditatives. In Deutschland ist man etwas nachlässig, sowohl was die Teezeremonie (von Ostfriesland einmal abgesehen) als auch was die Namensgebung betrifft, denn das Wort "Tee" ist bei uns sehr weit gefasst. Es steht für Aufgüsse aus Kräutern, Früchten, Gewürzen und eben auch den Blättern der eigentlichen Teepflanze: Camellia sinensis.
Dieser immergrüne Baum ist im Hochland Südostasiens (Assam, Indien) beheimatet, kam nach China und hatte dort schon um 5.000 v. Chr. eine große Bedeutung. Die kleinen grünen Blätter, die in sorgfältiger Pflückung geerntet werden, sind nämlich reich an Inhaltsstoffen. Neben Aromen sind es Koffein und antioxidativ wirkende Phenole. Besonders interessant ist der hohe Gehalt an bitter schmeckenden Catechinen. Sie sind unter anderem verantwortlich für den charakteristisch herben Geschmack des Grüntees. Heute wird grüner Tee vor allem in Ländern wie China, Japan, Indien und Sri Lanka angebaut, wobei die sorgfältige Pflege in traditionellen Teegärten eine wichtige Rolle für die Qualität der Teeblätter spielt.
Die Herstellung des Grünen Tees ist durch wenige, einfache Schritte gekennzeichnet: Nach der Pflückung trocknen die Blätter der Camellia sinensis kurz an der Luft, wodurch der Welkprozess beginnt. Dieser wird jedoch durch Rösten oder Dämpfen gestoppt, um die natürliche Fermentation zu unterbinden und die wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren. Dieser kurze Erhitzungsschritt unterscheidet den grünen Tee vom schwarzen Tee, der einer vollständigen Fermentation überlassen wird.
Wo kann man Bio-Grüntee kaufen
Häufige Fragen zu Grüntee
Und was hat es mit weißem Tee auf sich?
Dieser "König der Tees" wird ähnlich wie der grüne verarbeitet, nur werden nicht die Blätter, sondern vor allem die ungeöffneten handgepflückten Blattknospen verwendet.
Doch nun zurück zum Grüntee: Die Teepflanze wächst auch heute noch in Indien, viel öfter jedoch kommt Grüntee aus Japan, China oder Korea. Ähnlich wie beim Wein spielen Klima, Boden und auch Anbauregion eine große Rolle für den Geschmack. Hinzu kommt die Frage, wann und was geerntet wurde – Blattknospen, weiter unten liegende Blätter oder gar feine Stiele. Daher ist die große Produktvielfalt im Handel kein Wunder.
Grüntee-Sorten
Die Teepflanzen der Familie Camellia sinensis wachsen auch heute noch in Indien, viel öfter kommt Grüntee jedoch aus Japan, China oder Korea. Ähnlich wie beim Wein spielen Klima, Boden und auch Anbaugebiet eine große Rolle für den Geschmack. Hinzu kommt die Frage, wann und was geerntet wurde – Blattknospen, weiter unten liegende Blätter oder gar feine Stiele. Die große Produktvielfalt im Handel ist somit kein Wunder. Im Folgenden wird eine Auswahl der beliebtesten Grüntee-Sorten vorgestellt, damit Sie garantiert Ihre Lieblingssorte finden!
Weiterführende Informationen zu den verschiedenen Teesorten, ihren Besonderheiten und der richtigen Zubereitung finden Sie in unserem separaten Artikel zum Thema "Tee-Sorten".
Sencha
Sencha ist ein feinherber Grüntee mit frischer Note. Seine Fermentation wird lediglich durch eine schonende Dämpfung verhindert. So behält Sencha seine intensive grüne Farbe, den frisch-grasigen Geschmack und viele wertvolle Inhaltsstoffe. Sencha ist in Japan der am meisten getrunkene Grüntee.
Bancha
Bancha steht im Japanischen für "gewöhnlich" und ist dort ein Alltagstee. Für Bancha werden die letzten Erträge der Ernteperiode verwendet – die gepflückten Blätter sind groß und grob. Das Besondere am Bancha ist der verhältnismäßig niedrige Koffeingehalt, verbunden mit einem sehr herben Geschmack.
Matcha
Matcha heißt auf Japanisch "gemahlener Tee". Wie es der Name schon vermuten lässt, ist das Charakteristikum von Matcha-Grüntee die pulvrige Form. Doch das heißt keinesfalls "schneller Aufguss" – ganz im Gegenteil: Matcha ist ein edler Grüntee, der mit speziellen Bambusbesen schaumig geschlagen wird. Er wächst bevorzugt im Schatten und hat daher einen hohen Koffeingehalt.
Kukicha
Kukicha wird aus den Blattrippen und Zweigen des Teestrauches gewonnen. Sein Geschmack ist ausgewogen, kräftig und aromatisch. Auch Kukicha ist eine Spezialität aus dem Land der aufgehenden Sonne – die Japaner trinken ihn bevorzugt in den Abendstunden, denn sein Koffeingehalt ist niedrig.
Gunpowder
Gunpowder ist ein chinesischer Grünteeklassiker. Er wird geröstet und zu kleinen, schießpulverähnlichen Kugeln gerollt – daher der Name. Gunpowder ist bekannt dafür, ein ergiebiger Grüntee mit hellgrüner Tassenfarbe und kräftigem, fruchtig-herbem Geschmack zu sein.
Darjeeling
Die Region rund um die indische Stadt Darjeeling ist eng verbunden mit dem Anbau der Teepflanze. Am Fuße des Himalayas gibt es zahlreiche Teegärten – hier hat die Kamelienart ideale Wachstumsbedingungen. Darjeeling-Grüntee gilt als frisch, geschmacksintensiv und blumig.
Oolong
Oolong ist ein halbfermentierter Tee, der zwischen Grün- und Schwarztee liegt. Seine Herstellung umfasst eine teilweise Oxidation. Diese verleiht ihm ein komplexes Aroma, das von blumig bis leicht fruchtig reicht. Der Koffeingehalt von Oolong ist etwas höher als der von kurzzeitig fermentiertem Grüntee, wodurch er sich optimal für den anspruchsvollen Teetrinker eignet, der einen tiefen, vielseitigen Geschmack sucht.
Jasmintee
Jasmintee ist ein Grüntee, der durch das Hinzufügen von Jasminblüten aromatisiert wird. Dabei werden die Teeblätter über mehrere Stunden mit den Blüten vermischt. Das Ergebnis ist ein zartes, süßlich-blumiges Bouquet, das Jasmintee so beliebt macht. Der Koffeingehalt hängt von der verwendeten Grünteesorte ab, ist jedoch in der Regel moderat und somit ideal für eine entspannte Teepause mit einem Hauch Exotik.
Gyokoru
Gyokoru gilt in Japan als besonders edler Grüntee. Seinen besonders milden und aromatischen Geschmack entfaltet der Gyokoru-Tee durch das Heranwachsen im Vollschatten. Zudem wird für die Zubereitung einer herrlich wohlschmeckenden Tasse eine überaus große Menge an Teeblättern verwendet.
Zubereitung von grünem Tee
Um das volle Aroma der Teeblätter, ob lose oder als Teebeutel, zu entfalten, erfordert die Zubereitung von grünem Tee etwas mehr Feingefühl als bei Schwarz- oder Kräutertee. Für einen perfekten Aufguss sollte das Wasser nicht kochen, sondern idealerweise zwischen 70 und 80 Grad Celsius heiß sein. Zu heißes Wasser kann die empfindlichen Catechine sowie den frischen Geschmack des Tees zerstören. Um eine Beeinträchtigung des Geschmacks zu vermeiden, empfehlen wir die Verwendung von gefiltertem Wasser.
Grüner Tee kann, sowohl lose als auch im Teebeutel, mehrfach aufgegossen werden. Dies hat den Vorteil, dass sich bei jedem Aufguss neue Aromen entfalten und Sie den Tee länger genießen können. Für den ersten Aufguss geben Sie die Teeblätter in heißes Wasser und lassen diese je nach Sorte etwa ein bis zwei Minuten lang ziehen. Bei weiteren Aufgüssen sollten Sie die Ziehzeit leicht verlängern, um das Aroma weiterhin optimal zu extrahieren. Um einen bitteren Geschmack zu vermeiden, müssen Sie darauf achten, dass die Blätter nicht zu lange im Wasser bleiben.
Durch die kurze Fermentation und die sanfte Verarbeitung bewahrt grüner Tee seinen frischen, grasigen Geschmack. Ob Sie lose Teeblätter oder Teebeutel verwenden, der Schlüssel liegt in der richtigen Wassertemperatur und der präzisen Ziehzeit, um ein harmonisches Geschmackserlebnis zu erzielen. So können Sie das Beste aus Ihrem grünen Tee herausholen und sich auf eine wohltuende Teezeremonie freuen.
Wenn Sie eine erfrischende Alternative suchen, probieren Sie doch mal, Tee kalt aufzugießen. Unser Artikel "Tee kalt aufgießen" bietet hilfreiche Tipps und Ideen, wie Sie grünen Tee auf eine andere Weise genießen können.
Ziehzeit von grünem Tee
Egal ob lose oder im Teebeutel, die Ziehzeit ist entscheidend für das Aroma und die Qualität des grünen Tees. Je nach Teesorte und persönlichem Geschmack, liegt die empfohlene Ziehzeit für Grüntee grundsätzlich zwischen ein und drei Minuten. Zu kurze Ziehzeiten gehen oft mit einem schwachen Geschmack einher, während zu lange Zeiten Bitterkeit hervorrufen können.
Für die unterschiedlichen Grünentee-Sorten gelten dabei spezifische Empfehlungen:
- Sencha: Sencha sollte etwa ein bis zwei Minuten ziehen, um seine typische, frische Note zu entfalten.
- Bancha: Bancha, der eher grobe Grüntee aus späteren Ernten, benötigt ebenfalls ein bis zwei Minuten, bietet jedoch einen herberen Geschmack.
- Matcha: Matcha, der pulverisierte Grüntee, wird in der Regel für kürzere Zeit (30 Sekunden bis eine Minute) in Wasser geschlagen, um seinen intensivsten Geschmack zu präsentieren.
- Gunpowder: Gunpowder, der durch seine gerollten Teeblätter auffällt, benötigt zwei bis drei Minuten Ziehzeit. Dieser kräftige Grüntee bietet dann einen leicht rauchigen Geschmack, der ihn besonders macht.
- Gyokuro: Gyokuro, ein edler, schattengereifter Grüntee, erfordert eine Ziehzeit von etwa zwei bis drei Minuten und wird oft mit etwas kühlerem Wasser (60-70°C) zubereitet, um die zarten Blätter nicht zu überhitzen. Durch diese schonende Behandlung entfaltet Gyokuro seine tiefgründigen und süßen Aromen optimal.
Catechine sind in allen Grüntee Sorten vorhanden, doch ihre Extraktion kann durch die Ziehzeit beeinflusst werden. Kürzere Ziehzeiten betonen die frischen und leicht süßen Noten, während längere Zeiten mehr Bitterstoffe und eine intensivere Wirkung der Catechine hervorbringen können. Bei aromatisierten grünen Tees kann eine angepasste Ziehzeit nötig sein, um die hinzugefügten Geschmacksnoten optimal zur Geltung zu bringen.
Lagerung und Haltbarkeit von grünem Tee
Für weitere Informationen zur Lagerung und Haltbarkeit von Tee lesen Sie unsere detaillierten Artikel "Tee Haltbarkeit" und "Tee Lagerung & Aufbewahrung" .
Tee selbst machen: So geht es auch zu Hause
Wissenswertes zu weiteren Teesorten
Neben grünem Tee gibt es viele weitere Teesorten, die sich in Geschmack, Herstellung und Herkunft unterscheiden. Zu den bekanntesten gehören Schwarztee, der für seine kräftige Fermentation bekannt ist, sowie Früchte- und Kräutertees. Letztere enthalten meist keine Teeblätter, sondern bestehen aus getrockneten Früchten, Blüten oder Kräutern. Jede Teesorte hat ihre eigenen Besonderheiten – vom Anbaugebiet über die Zubereitung bis hin zur der für eine Tasse benötigte Teelöffel Menge.
Sie möchten mehr über die Welt des Schwarztees erfahren? Dann schauen Sie am besten direkt bei unserem Warenkunde "Schwarztee" vorbei. Für Liebhaber von Früchte- und Kräutertees empfehlen wir unseren Warenkunde "Früchte & Kräutertee".