Warenkunde: Backfähige Getreide
Ein besonderer Duft liegt in der Luft, wenn frisch gebackenes Brot oder Brötchen aus dem Ofen gehoben werden.
Die Aromen wecken spontan unseren Appetit und rufen unterbewusst ein Wohlgefühl hervor.
Dieser Duft frischer Backwaren verzaubert uns schon seit vielen tausend Jahren. Wir stellen Ihnen heute die backfähigen Getreidesorten genau vor.
Was ist backfähiges Getreide?
Vermutlich nahm alles mit Emmer und Einkorn, den Vorfahren des Weizens, seinen Anfang. Ackerbauern haben diese Getreide bereits vor rund 11.000 Jahren angebaut. Sie haben die Körner zunächst roh gegessen, später zerstampft, zu Brei gekocht und irgendwann auf heißem Stein zu Fladen verarbeitet – so die Überlieferungen. Die wahren Ahnen der Bäckerszunft aber sind die alten Ägypter: Sie entwickelten Öfen, Backgefäße und haben die Teigführung entdeckt. Denn das Brotbacken ist ein sehr komplexer Prozess, der nicht mit jedem Getreide gelingt. Wer sich schon einmal daran versucht hat, wird es wissen: Mit Reis, Mais oder Hirse entsteht nicht das Brot, welches wir hierzulande kennen. Voluminöser Laib, weiche Krume, knackige Kruste, das setzt eine Backfähigkeit voraus, die nur Roggen, Weizen und seine Verwandten wie Dinkel haben – die echten Brotgetreide. Hier stellen wir sie vor.
Backfähiges Getreide: Weizen
Weizen ist ein Kosmopolit. Man sagt, es ist zu jeder Zeit irgendwo auf der Welt Weizenernte. Vorausgesetzt, es herrscht Sommer. Denn das goldgelbe, rundliche Korn mag die Wärme und das Licht, auch verträgt es trockene Böden. Seine Wildformen stammen aus Kleinasien. Der heutige Saatweizen allerdings ist weit von diesem genetischen Ursprung entfernt, er ist eine Kreuzung aus verschiedensten Getreide- und Süßgrasarten. Inzwischen gibt es über tausend Sorten (Triticum L.), die man grob unterteilt in Hartweizen und Weichweizen. Ersterer ist das typische Nudelgetreide, denn mit seiner stabilen Stärkestruktur sorgt er für die ideale Konsistenz von Teigwaren. Weichweizen hingegen ist ideal für Brot und Gebäck. Verantwortlich dafür ist der hohe Gehalt an Gluten, das Klebereiweiß schlechthin, welches für Volumen und Elastizität im Teig sorgt; bei Menschen, die an Zöliakie leiden, ist es allerdings auch für gesundheitliche Probleme verantwortlich.
Backfähiges Getreide: Dinkel
Backfähiges Getreide: Roggen
Und was ist mit Gerste, Hafer und Co.?
Von den sieben Grundgetreidearten sind Roggen und Weizen (mit Dinkel als Varietät) unschlagbar in ihren Backeigenschaften. Doch auch Gerste und Hafer weisen geringe Glutengehalte auf – zum Backen voluminöser Brote und Co. allerdings zu wenig, einem Untermischen zu Weizen- oder Roggenteigen spricht aber nichts entgegen.
Hirse, Mais und Reis sind von Natur aus glutenfrei. Sie ergeben aromatisches Fladengebäck – in vielen Ländern dieser Erde klassisches Grundnahrungsmittel.