Warenkunde: Äpfel
Lesen Sie mehr über das beliebte Obst, seine große Sortenvielfalt und Kulturgeschichte sowie die Besonderheiten im Anbau von Bio-Äpfeln.
Der Apfel und seine Geschichte
Die heute gezüchteten Äpfel stammen von den Wildapfelsorten Holzapfel und Zwergapfel ab, deren Früchte klein und hart sind und säuerlich-herb schmecken. Äpfel bilden eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse aus der Familie der Rosengewächse. Heute ist der Kulturapfel, der Malus domestica, die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art.
Nicht umsonst zählt der Apfel zu den beliebtesten Obstsorten der Deutschen.
Die große Apfelvielfalt geht zurück
Insgesamt gibt es noch fast 2.000 Apfelsorten in Deutschland, doch lediglich 60 von ihnen sind von wirtschaftlicher Bedeutung. Und in den Auslagen schrumpft das Angebot weiter zusammen.
Die bekanntesten sieben Apfelsorten sind:
- Boskop,
- Cox Orange,
- Golden Delicious,
- Elstar,
- Braeburn,
- Jonagold und
- Granny Smith.
Schade eigentlich, denn immerhin verzehrt allein jeder Deutsche durchschnittlich etwa 40 Kilo Äpfel im Jahr – pur, im Kuchen oder als Saft und Punsch.
Doch wie sollte der ideale Apfel sein? Am besten knackig und saftig, er sollte nicht zu hohe Ansprüche an Klima und Boden stellen, ein gutes Aroma haben und sich vielfältig verwenden lassen.
Um den Erwartungen des Lebensmittelhandels zu genügen, muss er sich zudem gut lagern und transportieren lassen. Auch der Geschmack entscheidet, welcher Apfel am häufigsten in den Verkauf kommt. Heute sind das vor allem Sorten mit einem süßen Geschmack.
Die beliebtesten Bio-Apfelsorten sind Boskop, Braeburn, Elstar, Gala, Cox Orange, Jonagold und Rubinette.
Weniger bekannte, aber heimische Apfelsorten, welche zu den alten Sorten zählen, sind beispielsweise Gravensteiner, Boikenapfel und Ananasrenette. Diese Apfelsorten sind geschmacklich im Vergleich zu den bekannten Sorten ein wenig bitterer und weniger süß.
Äpfel aus biologischer Landwirtschaft: Die Lagerung von Äpfeln
Generell nimmt die Süße der Äpfel nach der Ernte noch zu, ihr Aroma wird intensiver, da sie weiterreifen. Es lohnt sich also, Äpfel eine Zeitlang liegen zu lassen.
Damit sie dabei aber nicht mürbe werden, ist es wichtig, sie kühl und lichtgeschützt zu lagern, zum Beispiel im Keller oder in der Garage.
Da sie das natürliche Reifungsgas Ethylen abgeben, sollten sie nicht zu eng nebeneinander liegen – und auch nicht zu dicht an empfindlichen Obst- und Gemüsesorten wie Bananen, Birnen oder Tomaten.
Für kleine Mengen eignet sich auch das Obst- und Gemüsefach im Kühlschrank.
Eine besonders gute Lagerfähigkeit haben die sogenannten Winteräpfel. Diese werden im Oktober und November geerntet und werden anschließend noch ein bis zwei Monate gelagert. Erst gegen Ende des Jahres sind die Äpfel dann genussreif.
Winteräpfel zählen zu den alten Apfelsorten und sind deshalb nicht so bekannt wie die beliebten Sorten. Beispiele für Winteräpfel sind: Berlepsch, Glockenapfel, Topaz und Idared.
Auf was Sie besonders achten sollten, um Äpfel geerntet länger aufzubewahren und wie lange Äpfel haltbar sind, können Sie in unserem Ratgeber zur Apfel Haltbarkeit nachlesen.
Wann Äpfel Saison haben und in welchen Monaten vor allem Lagerware im Einzelhandel angeboten wird, erfahren Sie in unserem Saisonkalender zum Apfel.
Äpfel – kulinarische Vielseiter
Inhaltsstoffe und typische Eigenschaften des Apfels
Der Apfel gehört zu den Rosengewächsen und zählt botanisch zum Steinobst. Wegen seinem hohen Wasseranteil von circa 85 % ist der Apfel sehr kalorienarm. 100 g Fruchtfleisch des Apfels haben einen Energiewert von 54 kcal und enthalten circa 6 Gramm Fruchtzucker.
Neben Wasser hat der Apfel folgende Inhaltsstoffe:
- Folsäure,
- Vitamin C,
- Kalium,
- Magnesium,
- Eisen,
- Kalzium,
- Pektine,
- Polyphenole
Die enthaltenen Polyphenole schützen den Apfel vor Insekten und dem Befall durch Pilze. Auch für den Menschen können sich die Polyphenole des Apfels positiv auswirken. So wird ihnen eine entzündungshemmende Wirkung und die Fähigkeit zur Senkung des Blutdrucks nachgesagt. Je nach Sorte unterscheidet sich auch der Polyphenolgehalt, welcher vor allem für einen leicht bitteren Geschmack des Apfels verantwortlich ist. Besonders viele Polyphenole beinhalten die Sorten Boskoop und Cox Orange.