Weinbaugebiet Österreich
Auf eine jahrtausendealte Weinbautradition verweisen Traubenkernfunde in einem keltischen Grabhügel im Burgenland. Erst die Römer systematisierten den Weinbau vor allem entlang der Donau. Da die Türken vor den Toren Wiens zweimal zurückgeschlagen wurden, hielt das Osmanische Reich hier nicht Einzug. So erfuhr Österreich im 15. und 16. Jahrhundert eine Wein-Hochzeit mit einer Rebfläche, die dreimal so groß war wie heute. Districtus Austriae Controllatus (DAC) ist die aktuelle Herkunftsbezeichnung für regionaltypische Qualitätsweine aus Österreich.
Der Weinbau konzentriert sich auf den Osten: Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. Nördlich von Wien finden wir ein gemäßigtkontinentales Klima vor, während im Burgenland das warme pannonische Klima vorherrscht. Österreich ist ein Vorreiter des ökologischen Weinbaus mit einem Bio-Anteil von über zehn Prozent. Ein Drittel der Rebfläche ist mit der weißen Rebsorte Grüner Veltliner bestockt. Je nach Lage, Boden und Mikroklima bringt sie – meist trocken ausgebaut – einen leichten und frischen Weinstil hervor, kann aber auch eine komplexere Aromendichte ausbilden. Typisch ist das Pfefferl in der Nase, eine zarte Würznote, die zur frischen Säure des Weins passt und den Veltliner als toleranten Speisenbegleiter empfiehlt. Klassisch zum Wiener Schnitzel oder im Heurigen zur Jausenplatte (Brotzeitplatte) mit Grammelschmalzbrot genossen – ein Gedicht!
Die wichtigste rote österreichische Rebsorte ist der Blaue Zweigelt, eine Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent. Junge Weine zeichnen meist frische Fruchtnoten, Kirsche und Brombeer, wenig strenges Tannin und deutliche Würzaromen aus. Zur ungarisch beeinflussten Küche des Burgenlandes passt der leichte Rote wunderbar. Bohnen- und Linsengerichte, Gemüsestrudel und Kartoffelgulasch – mit Paprika als wichtige Zutat.