Haltbarkeit von frischer Milch
Wie lange ist frische Milch haltbar?
Grundsätzlich sollte frische Milch immer gekühlt aufbewahrt werden. Die Haltbarkeit hängt allerdings von der Milchsorte ab.
- Frische Kuhmilch ist kurz erhitzt worden, die Pasteurisierung erfolgt durch Erhitzen der Milch auf 72-75 °C für höchstens 30 Sekunden.
- Die länger frische Kuhmilch, auch ESL-Milch genannt, wird ebenfalls kurz erhitzt und mit anschließender Mikrofiltrierung weiterbehandelt, um eine Haltbarkeit zu gewährleiten. ESL steht für Extended Shelf Life und bedeutet „längere Regalhaltbarkeit“. Dies reicht jedoch nicht aus, um die frische Milch bei Raumtemperatur über einen längeren Zeitraum zu lagern.
- Die sogenannte H-Milch, auch Haltbarmilch genannt, wird dagegen für wenige Sekunden auf 135 bis 150 °C erhitzt. Durch die hohe Temperatur wird die Milch "ultrahocherhitzt". Dieses Verfahren sorgt dafür, dass die Milch deutlich länger haltbar ist als Frischmilch, da hierdurch Bakterien und Pilze abgetötet werden.
Die Haltbarkeit von Frischmilch hängt stark davon ab, ob es sich um Rohmilch, frische Milch oder länger frische Milch handelt.
Überblick über die Haltbarkeit verschiedener Milchsorten
- Frische Milch, pasteurisiert, ungeöffnet: Im Kühlschrank 6 – 10 Tage haltbar
- Frische Milch pasteurisiert, geöffnet: Im Kühlschrank 2 – 3 Tage haltbar
- Länger frische Milch, pasteurisiert und filtriert, ungeöffnet: Im Kühlschrank bis zu 20 Tage haltbar
- H-Milch, ungeöffnet: bei Zimmertemperatur, mehrere Monate
Hinweis für die Lagerung von Milch im Kühlschrank: Achten Sie auf die Temperatureinstellung Ihres Kühlschranks. Bei 5 Grad Celsius ist Milch länger haltbar als bei 8 Grad Celsius. Deshalb ist auch der Lagerort innerhalb des Kühlschranks entscheidend! Am besten wird Milch im mittleren Fach gelagert und nicht in der Kühlschranktür.
Unabhängig von der Milchsorte, kann Milch bis zu ein Jahr lang eingefroren werden.
Wann ist frische Milch schlecht?
Ganz allgemein gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum (kurz: MHD) auf der Milchpackung an, wie lange Kuhmilch mindestens haltbar ist. Voraussetzung dafür ist die richtige Lagerung und eine ungeöffnete Packung.
Ist das Haltbarkeitsdatum überschritten, so bedeutet es aber noch lange nicht, dass die Milch ungenießbar geworden ist. Für die Überprüfung der Milch gilt folgende Regel: Vertrauen Sie Ihren Sinnen! Unterziehen Sie die Milch einem Geruchs- und Geschmackstest. Riecht und schmeckt die Milch sauer, sollte sie nicht mehr verzehrt werden. Ein weiteres Anzeichen für verdorbene Milch ist das Flocken beim Erhitzen oder das Eindicken der Konsistenz.
Ein eindeutiger Hinweis, dass die Milch verdorben ist, ist außerdem eine gewölbte Verpackung. Dann haben die Milchsäurebakterien so viel Milchzucker in Säure und Gas umgewandelt, dass sich dadurch die Verpackung nach außen wölbt. Auch andere Keime haben sich dann schon so stark vermehrt, sodass die Milch nicht mehr zu gebrauchen ist.
Infobox: Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum verstrichen, können sollten Sie diese Faktoren prüfen:
- Geruch
- Aussehen
- Konsistenz
Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) abgelaufen, dann riechen Sie zunächst an der Milch. Ist der Geruch säuerlich, dann ist die Milch wahrscheinlich nicht mehr genießbar. Die Milch sollte auch im Aussehen keine Auffälligkeiten zeigen. Ist die Milch nicht mehr weiß und klumpt aus, dann ist das ein Zeichen, dass Sie die Milch leider nicht mehr verwenden können.
Konnten Aussehen und Geruch noch keinen Aufschluss geben, dann müssen Sie jetzt ran und mutig sein: Probieren Sie einen kleinen Schluck, um zu testen, ob der Geschmack wie gewohnt ist. Sollte die Milch jedoch bitter, muffig oder sauer schmecken, dann riskieren sie besser nichts und schütten Sie sie weg.
Kann frische Milch eingefroren werden?
Grundsätzlich kann man Frischmilch auch einfrieren. Wenn Sie also eine ungeöffnete Packung Frischmilch über einen längeren Zeitraum lagern möchten, können Sie diese bedenkenlos einfrieren.
Beim Auftauen sollten Sie beachten, dass die Milch möglichst im Kühlschrank auftaut. Da Frischmilch bei Zimmertemperatur schneller schlecht wird oder die Haltbarkeit verringert wird.
Nach dem Auftauen empfiehlt es sich, die Milch einmal zu schütteln, damit sich die Lipide, die Fettteilchen in der Milch, wieder mit den Eiweißbestandteilen mischen.
Milch in Tetra-Packs kann man problemlos einfrieren. Milch in Glasflaschen sollte dagegen möglichst nicht in den Tiefkühler gelegt werden, denn wie fast alle Flüssigkeiten dehnt sich auch Milch beim Einfrieren aus, sodass die Milchflasche in der Tiefkühltruhe platzen kann.
Einziger Nachteil der aufgetauten frischen Milch ist, dass sie nicht mehr ganz so frisch schmeckt wie vor dem Einfrieren.
Tipp: Notieren Sie auf der Packung das Datum, zu dem Sie die Frischmilch eingefroren haben. So behalten Sie immer den Überblick, wann Sie die Milch am besten verbrauchen sollten. Ebenso sollten Sie dann das Datum des Auftauens notieren, um ein mögliches Verderben zu verhindern.
Methoden zur Konservierung von Milch
Kaufen Sie Frischmilch im Supermarkt, ist die Milch in der Regel wärmebehandelt. Es wird unterschieden zwischen mehreren Arten der Konservierung von Milch:
- Homogenisieren
- Pasteurisierung
- Dauererhitzung
- Kurzzeiterhitzung
- Hocherhitzung
- Ultrahocherhitzen (UHT)
- Mikrofiltration
Bei der Homogenisierung wird dafür gesorgt, dass sich Wasser und Fett in der Milch gleichmäßig verteilen und nicht trennen können. Auch durch dieses Verfahren wird die frische Milch haltbarer. Die Homogenisierung erfolgt meist vor anderen Erhitzungsverfahren.
In der Pasteurisierung, auch als Kurzzeiterhitzung bezeichnet, wird die Milch für eine kurze Zeit erhitzt. Es gibt verschiedenen Varianten der Pasteurisierung. Die Dauererhitzung, bei der die Milch für 15 bis 30 Minuten auf 62-65 °C erhitzt wird, wird nur noch selten angewandt. Dagegen ist die Kurzzeiterhitzung, bei der die Milch für 15-30 Sekunden auf 72-75 °C erhitzt wird, üblich. Die Hocherhitzung, bei der die Milch für 2-4 Sekunden auf 125-127 °C erhitzt wird, ist mittlerweile das gängigste Verfahren, um frische Milch haltbar zu machen.
Als ultrahocherhitzt gilt Milch bei einer Wärmebehandlung von 135 Grad Celsius. Wobei vermehrungsfähige Keime und Pilze abgetötet werden.
Das Verfahren der Mikrofiltration dient ebenfalls dazu, die Haltbarkeit von Milch zu verlängern. Dazu filtriert man die Milch durch Membranen, die Keime und Sporen zurückhalten.