Häufige Fragen: Eier

Bio-Eier sind in Deutschland beliebt. Rund 14 Prozent aller verkauften Eier tragen das Bio-Siegel, kein anderes Lebensmittel hat einen so hohen Bio-Anteil. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund ums Bio-Ei, die Bio-Legehennenhaltung, die Alnatura Hennenwohl-Initiative und die Alnatura Bruderküken-Initiative lesen Sie hier.

Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2016 über 19 Milliarden Eier verzehrt. Im Durchschnitt konsumiert jeder Bürger in Deutschland 235 Eier pro Jahr – als Frühstücksei, in Gebäck, in Nudeln und anderen Lebensmitteln.

Aus deutschen Bio-Ställen kamen 2016 über 1,1 Mrd. Bio-Eier, gelegt von rund 4,4 Mio. Bio-Legehennen. Gegenüber 2007 (427 Mio.) hat sich die Zahl der Bio-Eier damit fast verdreifacht. Bio-Eier gehören zu den überdurchschnittlich stark nachgefragten Bio-Produkten. Mit einem Mengenanteil von ca. 14 Prozent (2018) am gesamten Eierverkauf haben Bio-Eier den höchsten Anteil aller Bio-Produkte im Lebensmittelmarkt.

Bio-Bauern achten auf eine artgerechte und umweltverträgliche Haltung und Fütterung der Legehennen. Ziel der Bio-Legehennenhaltung ist, dass die Tiere ihren natürlichen Verhaltensbedürfnissen nachgehen können und die Tierhaltung dem Bauern und seinen Mitarbeitern ein Einkommen sichert. Insbesondere durch folgende Merkmale unterscheidet sich die Bio- von der konventionellen Legehennenhaltung:

Anzahl Tiere im Stall

Bio-Legehennen:

  • Je Stall sind höchstens 3.000 Tiere erlaubt
  • Pro Hektar (= 10.000 qm) landwirtschaftlicher Nutzfläche dürfen max. 230 Legehennen gehalten werden (bei Bioland, Demeter, Naturland: max. 140)

Konventionelle Legehennen:

  • Bis zu 20.000 Tiere pro Stall sind üblich, Gruppen sind auf bis zu 6.000 Tiere begrenzt

Stallfläche

Bio-Legehennen:

  • max. 6 Tiere sind pro qm Stallfläche zulässig

Konventionelle Legehennen:

  • max. 12,5 Tiere je qm Stallfläche bei Kleingruppenkäfigen

Stallhaltung

Bio-Legehennen:

  • mind. 1/3 der Stallfläche als eingestreuter Raum zum Scharren, Staub- und Sandbaden, ständig Frischluft
  • erhöhte Sitzstangen, 18 cm je Tier
  • Nicht vorgeschrieben, aber in der Praxis etabliert, ist ein überdachter Schlechtwetterauslauf („Wintergarten“)

Konventionelle Legehennen:

  • Einstreuvorgaben nicht geregelt
  • Sitzstange mit 15 cm je Tier

Tageslicht

Bio-Legehennen:

  • Vorgeschrieben

Konventionelle Legehennen:

  • Für Altställe nicht vorgeschrieben. Für Gebäude ab Baujahr 2002 erforderlich, jedoch weniger Lichtmenge vorgeschrieben als bei den Bio-Verbänden

Grünauslauf

Bio-Legehennen:

  • mind. 4 qm pro Tier mit Pflanzen und Gehölzen bzw. Deckung zum Schutz vor Raubtieren vorgeschrieben, freier Auslauf verpflichtend (außer bei extremer Witterung)

Konventionelle Legehennen:

  • Nicht vorgeschrieben.
  • Bei Freilandhaltung mind. 4 qm pro Tier vorgeschrieben

     

Schnäbel

Bio-Legehennen:

  • Schnäbel dürfen bei Verbänden wie Bioland, Demeter,Naturland und Biopark nicht beschnitten oder touchiert werden; bei sonstigen Bio-Betrieben allenfalls mit Ausnahmegenehmigung

Konventionelle Legehennen:

  • in der Regel beschnitten oder touchiert

Futter

Bio-Legehennen:

  • Bio-Futter, mindestens 50% des Futters aus eigener Erzeugung oder von eng kooperierenden Betrieben und zusätzlich 20% aus der Region
  • 100 % Öko-Futter ist vorgeschrieben, konventionelles Futter ist nicht mehr erlaubt.
  • Nicht erlaubt sind synthetische Dotterfarbstoffe, künstliche Eiweiße und gentechnisch veränderte Futtermittel

Konventionelle Legehennen:

  • Futter zugekauft, durch Mais- und Sojazugabe häufig gentechnisch verändert
  • Synthetische Dotterfarbstoffe, künstliche Eiweiße und gentechnisch veränderte Futtermittel sind erlaubt

Arzneimittel

Bio-Legehennen:

Bei der ökologischen Tierhaltung gilt das Prinzip der Vorbeugung von Krankheiten durch artgerechte Haltung und hochwertige Futtermittel. Treten dennoch Gesundheitsstörungen auf, werden folgende Regeln angewandt:

  • Behandlung vorrangig mit Naturheil-, phytotherapeutischen und homöopathischen Verfahren
  • Die vorbeugende Bestandsmedikation, insbesondere mit Antibiotika, ist nicht gestattet
  • Landwirt muss über alle Behandlungen eine Stallbuch führen
  • Anzahl der Behandlungen je Jahr streng begrenzt
  • Nach Medikamentengabe muss bis zur Gewinnung eines tierischen Erzeugnisses die doppelte Wartezeit gegenüber der gesetzlichen Vorschrift eingehalten werden

Konventionelle Legehennen:

  • Vorbeugende Bestandsmedikation, vor allem mit Antibiotika, ist erlaubt bzw. die Regel
  • Zahl der Behandlungen nicht begrenzt
  • Einfache Wartezeit nach Medikamentengabe bis zur Gewinnung eines tierischen Erzeugnisses

Bio-Legehennenbetriebe unterliegen strengsten Kontrollen, diese finden auf unterschiedlichen Ebenen statt: zum einen durch staatlich zugelassene, unabhängige Kontrollstellen, zum anderen durch die Anbauverbände. Über diese Kontrollen hinaus hat Alnatura im Herbst 2013 mit dem Hühner-Audit ein eigenes Programm zur Überwachung des Hennenwohls ins Leben gerufen, bei dem die Legehennen in allen Herden systematisch untersucht und geprüft werden.

Gesetzlich verpflichtende Überprüfung durch Öko-Kontrollstellen
Bei der Prüfung der Bio-Legehennenbetriebe durch staatlich zugelassene, unabhängige Kontrollstellen wird sowohl der Betrieb selbst als auch die Maßnahmen zur bio-konformen Haltung der Tiere beurteilt. Je nach Größe des Bio-Betriebes finden bis zu vier und ggf. noch mehr Kontrollen im Jahr statt. In einer angemeldeten, jährlichen Regelkontrolle werden die Dokumente und die Buchführung geprüft. Hier stehen vor allem Transparenz und Plausibilität im Mittelpunkt. So muss zum Beispiel die Menge des eingesetzten Futters mit der Zahl der gehaltenen Hühner und der gelegten Eier korrelieren. Zusätzlich finden unangemeldete Kontrollen, Nachkontrollen und Risikokontrollen statt. Über solche Verfahrenskontrollen hinaus bewerten die Kontrolleure auch das Erscheinungsbild der Herde, nicht jedoch in der Genauigkeit und auf Basis einer Stichprobe von Einzeltieren wie beim Alnatura Audit.

Kontrolle durch Anbauverbände
Arbeitet ein Hof mit dem Siegel eines Anbauverbands wie z.B. Bioland, Demeter oder Naturland, finden von dieser Seite zusätzliche Kontrollen statt.
Hier liegt der Schwerpunkt in der Einhaltung der verbandsspezifischen Anforderungen, z. B. in den Bereichen Tierhaltung, Futter und Stalleinrichtung. Der im Dezember 2013 gemeinsam von Bioland, Demeter und Naturland herausgegebene „Leitfaden Tierwohl“ ermöglicht eine deutliche Weiterentwicklung beim Tierwohl von Nutztieren. Dieser Leitfaden gibt zum einen den Bauern Kriterien zur eigenständigen Beurteilung seiner Tiere an die Hand, zum anderen ist der Leitfaden Grundlage für die Kontrolle durch die Verbände. Die Bio-Verbände und Alnatura stehen zu allen Fragen des Tierwohls im engen Austausch, um sich gegenseitig über neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu informieren.

Kontrolle durch Alnatura ("Hühner-Audit")
Alnatura hat im Herbst 2013 ein eigenes, neue Standards setzendes Konzept ("Hühner-Audit") zur systematischen Kontrolle und Beurteilung von Tierwohl bei Legehennen erarbeitet. Damit geht Alnatura über die ohnehin hohen Kontrollmaßstäbe der EG Öko-Verordnung und auch der Anbauverbände hinaus. Während sich die gesetzlichen Kontrollen auf mess- und zählbare Daten wie Flächen, Stalleinrichtungen oder Besatzdichten konzentrieren, steht bei den eigenen Kontrollen die Henne selbst im Mittelpunkt der Untersuchung. Unter fachlicher Leitung von Dr. Christiane Keppler, einer bundesweit anerkannten Tierwissenschaftlerin und Hühnerexpertin, besuchen eigens ausgebildete Auditoren jährlich die 20 Hühnerhöfe, von denen die Alnatura Eier stammen, und führen so genannte Hühner-Audits durch. Die Bauern begleiten diese Untersuchungen, so können sie neue Erkenntnisse gewinnen und diese gleich in ihre Arbeit integrieren. Am Anfang des Audits stehen zunächst die Beurteilung des Gesamteindrucks einer Herde. Dann folgen Fragen wie z. B. Wie sieht das Tier aus? Wie verhält es sich? Wie aufmerksam geht der Bauer mit den Tieren um? Um Klarheit hierüber zu erlangen, nehmen die Auditoren bis zu 25 einzelne Hennen je Herde in die Hände, untersuchen jedes Tier vom Kamm bis zur Kralle akribisch und notieren die Beobachtungen. Diese genaue Betrachtung einzelner Tiere erlaubt verlässliche Rückschlüsse auf den Zustand der gesamten Herde. Kleinigkeiten zur Verbesserung klärt die Auditorin unmittelbar mit dem Bauern. Werden größere Mängel festgestellt, muss der Hühnerhalter nachbessern, im Zweifel lehnt Alnatura die Vermarktung der Eier ab.

Hühner sind Allesfresser. Unabhängig davon ob die Tiere Getreide, Leguminosen, Ölsaaten, Melasse oder andere Futtermittel erhalten – bei der Bio-Legehennenhaltung ist ökologisches Futter Pflicht. Die Anbauverbände schreiben sogar vor, dass mindestens die Hälfte des Futters aus eigener oder regionaler Erzeugung stammen muss. Gentechnisch veränderte Futtermittel sind bei Bio genauso tabu wie künstliche Aminosäuren/Eiweißbausteine oder synthetische Dotterfarbstoffe. Die Bio-Tierhaltung bzw. der Bio-Futteranbau hat auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt, da beim Anbau der Futterpflanzen keine Pestizide auf den Feldern ausgebracht werden. Wichtig ist zudem, dass Bio-Bauern ihren Hühnern keine Antibiotika ins Futter mischen dürfen.

"Glücklich" ist ein menschlicher Maßstab, der nicht dazu dienen kann, die wirklichen tierartspezifischen Bedürfnisse zu ermitteln. Die natürlichen Bedürfnisse von Nutztieren sind wissenschaftlich beschrieben.

Was bedeutet artgerechte Haltung?

Bei einer artgerechten Haltung von Nutztieren wie Hühnern geht es darum, deren natürlichen Bedürfnisse so weit wie möglich zu erfüllen. So entspricht zum Beispiel die weit verbreitete Vorstellung eines "glücklichen" freilaufenden Huhns auf der grünen Wiese nicht den Lebensgewohnheiten des Huhns.

Hühner sind ursprünglich Waldbewohner, die unter Bäumen Schutz vor Feinden gefunden haben. Solche und weitere Erkenntnisse aus dem gesamten Lebenszyklus eines Tieres fließen in die Definition ein, wie eine möglichst art- und wesensgerechte Nutztierhaltung gestalten sein sollte – ein zentrales Anliegen der ökologischen Tierhaltung.
Allerdings stellt auch die ökologische Nutztierhaltung, die über Kleinstmengen für Eier, Fleisch oder Milch hinausgeht, einen Kompromiss zwischen den ursprünglichen, natürlichen Bedürfnissen des Tieres und den Anforderungen an eine regelmäßige und wirtschaftliche Versorgung für den Menschen dar. Der wesentliche Unterschied der ökologischen zur konventionellen Tierhaltung ist, dass nicht die Ertragsmaximierung im Vordergrund steht, sondern dass die Bedürfnisse des Tieres und die Anforderungen des Menschen gleichermaßen berücksichtigt werden.

Alnatura bietet überwiegend Eier von verbandszertifizierten Bio-Höfen an. Generell gilt: Alle Bio-Eier erfüllen die gesetzlich vorgeschriebenen hohen Bio-Standards. Die Unterschiede zwischen Eiern mit und ohne Verbandszertifizierung liegen vor allem in der Betriebsgröße, der Haltung und Fütterung der Legehennen. So erlaubt Bioland lediglich 140 Hennen pro Hektar landwirtschaftlicher Fläche, die EG-Öko-Verordnung dagegen 230 Tiere. Beim Futter verlangen Bioland, Demeter und Naturland, dass mindestens die Hälfte vom eigenen Betrieb oder einer regionalen Kooperation stammen muss, während die EG-Öko-Verordnung den kompletten Zukauf von Bio-Futter (20 Prozent aus der Region) ermöglicht.
Über 1 Mrd. Bio-Eier konsumieren die Menschen in Deutschland jährlich. Mit der traditionellen, kleinbäuerlichen Hühnerhaltung allein lässt sich diese große Nachfrage schon länger nicht mehr bedienen. Mit maximal 3.000 Hennen je Stall ist die Zahl der Tiere durch die EG-Öko-Verordnung begrenzt. Dabei dürfen in einem Gebäude auch mehrere Herden in nebeneinander liegenden, jeweils voneinander getrennten Ställen gehalten werden. Die Anbauverbände begrenzen die Gesamtzahl der Tiere je Gebäude, Bioland zum Beispiel auf 6.000 Hennen, Demeter auf 3.000 Hennen.

Das Alnatura Hühner-Audit ermöglicht die systematische Überprüfung des Tierwohls an einzelnen Hühnern sowie der gesamten Herde. Weil die Bio-Branche von der Vielfalt lebt, halten viele Bio-Höfe ihre Legehennen auch in kleineren Stalleinheiten, wie z. B. mobilen Hühnerställen. Eier aus solchen kleinen, mobilen Ställen bietet Alnatura seit 2014 unter der Marke Alnatura Origin an. Durch die individuelle Kaufentscheidung kann jeder Kunde seine bevorzugte Haltungsform bewusst unterstützen.
In früheren Zeiten war es selbstverständlich, dass sowohl die Eier als auch das Fleisch von ein und demselben Huhn stammen. Weil seit Jahren die Nachfrage nach Eiern und Fleisch stark steigt, werden inzwischen weltweit fast ausschließlich Hühner gezüchtet, die entweder nur zum Eierlegen oder nur zur Mast genutzt werden können. Legehennen können heute bis zu 300 Eier im Jahr legen. Allerdings führt diese Spezialisierung leider auch dazu, dass die männlichen Küken aus den Legehennen-Aufzuchten praktisch keine wirtschaftliche Bedeutung haben, deshalb werden sie direkt nach dem Schlüpfen getötet. Alnatura lehnt diese Praxis ab und hat deshalb 2016 die Bruderküken-Initiative gestartet.

Alternativ hierzu gibt es in der Bio-Branche Projekte mit Rassen, deren Hennen genügend Eier legen und deren Hähne genügend Fleisch ansetzen(Zweinutzungshühner).

Alnatura unterstützt verschiedene regionale Zweinutzungs-Initiativen, zum Beispiel Eier der Hähnlein-Initiative und von ei care. Mit dem Kauf von Produkten aus diesen besonderen Projekten unterstützen Sie als Kunden aktiv die Züchtung von Zweinutzungsrassen.

Bislang reichen die von den so genannten Zweinutzungshühner produzierten Eiermengen nicht aus, um die große Marktnachfrage zu decken. Ein weiterer Aspekt ist der Preis dieser Produkte: Die Eier der Zweinutzungshühner sind im Vergleich zu den "normalen" Bio-Eiern zwischen 15 und 20 Cent/Stück teurer. Dieser Preis ist für viele Verbraucher im Vergleich zu konventionellen Eiern noch akzeptabel. Für das Fleisch der Zweinutzungshühner entwickelt sich derzeit der Markt. Häufig vermarkten die Hühner-Bauern das Geflügelfleisch selbst, wie zum Beispiel das Ökodorf Brodowin, unser Partnerhof für das Alnatura Origin Ei in Berlin. Der Bio-Hof Gut Wardow in Mecklenburg-Vorpommern hält die Zweinutzungsrasse „Les Bleus“. Deren Eier erhalten unsere Kunden unter der Marke Alnatura Origin in unseren Filialen im Hamburg. Darüber hinaus finden aktuell Versuche statt, um künftig auch für den Bio-Markt interessantere Zweinutzungs-Rassen zu züchten. Allerdings kann die Züchtung einer neuen, vom Markt akzeptierten Rasse etliche Jahre dauern. Auch liegen die Kosten hierfür im zweistelligen Millionenbereich, das können nur sehr wenige Unternehmen finanzieren. Ob und wann sinnvolle Züchtungen hervorgehen, ist somit noch nicht abzusehen.
Federpicken ist eine Verhaltensstörung bei Hühnern, die manchmal auch bei Bio- Hühnern beobachtet wird. Für ein gesundes Verhalten der Legehennen müssen sämtliche Bereiche der Brut, Aufzucht und Haltung sehr genau aufeinander abgestimmt sein. Insbesondere die Stalleinrichtung und die Futterqualitäten haben einen großen Einfluss auf das Verhalten. Schon bei den Küken ist darauf zu achten, dass sie ausreichend Platz und Auslauf haben und vor allem frühzeitig Anreize zur Beschäftigung erhalten. Solche Anreize können Futterkörbe mit so genanntem Raufutter (z. B. Rüben, Stroh), Picksteine, Strohballen, Sandflächen oder ausreichend Einstreu sein. Nicht zuletzt hat auch die regelmäßige Anwesenheit der Bauern als Bezugspersonen einen positiven Einfluss auf das  Sozialverhalten der Tiere.

Alle Eier von Alnatura stammen von Bio-Höfen, die nach den besonders strengen Kriterien der Bio-Anbauverbände arbeiten (Bioland, Biopark, Demeter, Naturland). Alnatura bietet drei Bio-Eier mit unterschiedlichen Schwerpunkten an:

  • Eier der Marke Alnatura
  • Alnatura Origin Eier
  • Eier von regionalen Partnerhöfen

Alnatura Bio-Ei

Die Eier der Marke Alnatura zeichnen sich durch ein aufwendiges, am Tierwohl ausgerichtetes Qualitätsprogramm aus („Hühner-Audit“). Die Legehennen werden systematisch untersucht und beobachtet, damit sie zu jedem Zeitpunkt ein wesensgerechtes Leben führen können. Mit dieser intensiven Form von Tierwohlorientierung setzt Alnatura einen neuen Standard. 

Mit Einführung der Bruderküken-Initiative im September 2016 hat Alnatura das Tierwohl-Engagement nochmals verstärkt. Inzwischen bietet Alnatura unter der Marke Alnatura nur noch Eier von Legehennen an, deren männliche Küken („Bruderküken“) als Masthähnchen aufgezogen werden. Damit verhindert Alnatura das Töten von Küken.

Alnatura Origin-Eier

Die Alnatura Origin-Eier stammen von Legehennen aus mobilen Hühnerställen. Dies kann zum Beispiel ein Bauwagen oder ein eigens gebauter Hühnerstall auf Rädern sein. In diesen Ställen leben kleine Herden mit ca. 220 Tieren. Das Prinzip der mobilen Ställe: Sobald die Hühner an einer Stelle die frische, nährstoffreiche Grasnarbe kahlgepickt haben, wird der Stall zum nächsten Grün gezogen. Die alte Fläche kann sich erholen und die Bio-Legehennen haben erneut saftige Gräser und Kräuter. Auch bei den Origin-Eiern werden die männlichen Küken aufgezogen. Und sie sind durch einen Bio-Anbauverband zertifiziert. Die Origin-Eier stammen von Hühnern aus dem Demeter-Betrieb Ökodorf Brodowin in Brandenburg, vom Bioland-Hof Gut Wardow in Mecklenburg-Vorpommern sowie den beiden Bioland-Höfen Ackers Biohof und Biogut Rosenthal in Nordrhein-Westfalen.

Eier von regionalen Partnerhöfen

Zusätzlich zu den Eiern der Marke Alnatura bieten wir noch Eier unserer regionalen Partnerhöfe an. Auch diese Eier sind verbandszertifiziert, zum Beispiel von Bioland, Demeter oder Naturland. Damit erfüllen auch sie die höheren Anforderungen an die Fütterung und Haltung der Legehennen. 

Eier der Marke Alnatura stammen ausnahmslos von Legehennen, deren Brüder nach Bio-Richtlinien zu Bruderhähnen aufgezogen werden.

Was ist daran besonders?
Bei der Zucht von Legehennen ist der Nachwuchs zu etwa 50 Prozent männlich. Doch können Hähne naturgegeben keine Eier legen. Hinzu kommt, und das ist das Ergebnis der Zucht auf hohe Legeleistung, dass diese Hähne wenig Fleisch ansetzen. Wirtschaftlich eine echte Herausforderung.
Was tun?
Seit 2022 ist es im konventionellen Landbau weitverbreitete Praxis, das Geschlecht bereits im Ei zu bestimmen – Eier mit männlichen Embryonen werden aussortiert. Nicht so bei Alnatura! Bereits im Jahr 2016 haben wir die Bruderküken-Initiative auf den Weg gebracht. Sie stellt sicher, dass alle Brüder der Legehennen nach Bio-Richtlinien zu Bruderhähnen aufgezogen und zu Fleischprodukten verarbeitet werden. Wir nennen die Initiative heute Bruderhahn-Initiative.

Wo werden die Bruderküken aufgezogen?
Bruderküken wachsen nach dem Schlüpfen in spezialisierten Bio-Aufzuchtbetrieben zu Bruderhähnen auf.

Was geschieht mit den Bruderhähnen?
Die Bruderküken wachsen nach dem Schlüpfen in spezialisierten Bio-Aufzuchtbetrieben zu Bruderhähnen heran. Sobald sie das vorgesehene Gewicht erreicht haben, werden sie geschlachtet und ihr Fleisch in verschiedenen und immer mehr Alnatura Produkten verarbeitet, zum Beispiel in Babygläschen, Geflügel-Bratwurst oder im Hühner-Nudel-Topf.

Erfahren Sie hier mehr zur Alnatura Bruderhahn-Initiative.

Das Hühner-Audit ist ein eigens von Alnatura entwickeltes Qualitätsprogramm zur systematischen  Kontrolle und Beurteilung von Tierwohl bei Legehennen.

Dieses Konzept wurde unter fachlicher Leitung von Dr. Christiane Keppler, einer bundesweit anerkannten Wissenschaftlerin und Hühnerexpertin der Universität Kassel, erarbeitet. Kern des Ansatzes sind die jährlichen Besuche der eigens ausgebildeten Fachkräfte auf den über 20 Hühnerhöfen, von denen die Alnatura Eier stammen.

Wie läuft ein Hühner-Audit ab?
Die Hühner-Auditoren (audire: lat. für hören) nehmen auf Grundlage eines wissenschaftlich fundierten Kriterienkataloges Beobachtungen und Untersuchungen direkt am Tier vor. Die Hühner-Audits werden von den jeweiligen Bauern begleitet, so können sie neue Erkenntnisse gewinnen und diese unmittelbar in die Arbeit mit ihren Hühnern integrieren. Am Anfang des Audits stehen zunächst Fragen wie z. B. Wie sieht das Tier aus? Wie verhält es sich? Wie aufmerksam geht der Bauer mit den Tieren um? Um Klarheit hierüber zu erlangen, nehmen die Auditoren bis zu 25 Hennen je Herde in die Hände, untersuchen jedes Tier vom Kamm bis zur Kralle akribisch und notieren die Beobachtungen. Diese genaue Betrachtung einzelner Tiere erlaubt verlässliche Rückschlüsse auf den Zustand der gesamten Herde. Kleinigkeiten zur Verbesserung klären die Auditoren vor Ort mit dem Bauern. Werden größere Mängel festgestellt, muss der Hühnerhalter nachbessern, im Zweifel lehnt Alnatura die Vermarktung der Eier ab.

Im Unterschied zur EG Öko-Verordnung, die bereits hohe Kontrollmaßstäbe anlegt, konzentriert sich der Alnatura Ansatz nicht auf mess- und zählbare Daten wie Flächen, Stalleinrichtungen oder Besatzdichten, sondern auf das Tier selbst. Mit diesem Konzept zur Sicherstellung wesensgerechter Hühnerhaltung setzt Alnatura einen neuen Standard.
Mit dem Begriff „Hühnerflüsterin“ bringt Alnatura die Kompetenz und das Einfühlungsvermögen von Dr. Christiane Keppler und den von ihr ausgebildeten Auditoren bei deren Arbeit mit Hühnern zum Ausdruck.
Christiane Keppler ist Biologin am Fachbereich Nutztierethologie der Universität Kassel und fachliche Leiterin des entwickelten Alnatura Hühner-Audits
. Bei der Untersuchung und Beurteilung von Hühnern ist nicht nur eine hohe Beobachtungsgabe und präzise Analytik erforderlich, sondern zum großen Teil auch Einfühlungsvermögen in das Beziehungssystem zwischen Bauer und dessen Legehennen. Dies ist umso wichtiger, da bereits kleinste Veränderungen, z. B. beim Futter oder bei Umgebungsgeräuschen, das soziale Verhalten einer gesunden Herde aus dem Gleichgewicht bringen können. Auditoren, die solche Details schnell und zum Wohle des Tieres erfassen, nennt Alnatura „Hühnerflüsterer“.

Die Zahl der in den Ställen lebenden Hennen variiert und hängt auch von der Größe der uns beliefernden Höfe ab. Die kleineren, regional liefernden Höfe halten in der Regel zwischen einigen Hundert bis maximal 3.000 Tiere je Stall.

Unsere Partnerbetriebe erproben auch mobile Hühnerställe. Diese Ställe auf Rädern nehmen je nach Größe zwischen zweihundert und höchstens 1.200 Tiere auf. Der Landwirt zieht die Ställe immer dann an einen neuen Platz, wenn die für Hühner wichtige Grasnarbe im Hühnerauslauf abgefressen ist. So erhalten die Hühnerständig frisches Grün und leben in einer abwechslungsreicheren Umgebung. Auch wird der Boden nicht übernutzt.

Darüber hinaus beliefern uns auch größere Bio-Höfe mit Eiern der Marke Alnatura. Sie halten in der Regel 3.000 Legehennen je Stall, dabei dürfen auch mehrere Ställe nebeneinander angeordnet sein. Sie nehmen am Alnatura Hühner-Audit teil, bei dem das Wohl der Legehennen im Mittelpunkt der Betrachtung steht.

Alnatura bezieht Bio-Eier sowohl von kleinen, familiengeführten Betrieben als auch von größeren Erzeugergemeinschaften. Weil die großen Betriebe mehr Eier produzieren können als die kleineren Höfe, wirkt sich das günstig auf den Preis aus. Darüber hinaus unterstützt Alnatura Initiativen zur alternativen Legehennenhaltung wie zum Beispiel verschiedene Zweinutzungsprojekte (vergl. „Was ist ein Zweinutzungshuhn?“). Die unterschiedlichen Rassen und Stallformen haben ebenfalls einen Einfluss auf den Preis.

Unsere Bauern erhalten einen fairen Eierpreis, damit sie nachhaltig wirtschaften und ihren Hennen ein wesensgerechtes Leben ermöglichen können.